Im Bann der sinnlichen Natur - Die Kunst der Wahrnehmung und die mehr-als-menschliche Welt. Mit einem Vorwort von Andreas Weber.. Mit e. Vorw. v. Andreas Weber
Verlag | Drachen |
Auflage | 2015 |
Seiten | 320 |
Format | 22 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 616 g |
Reihe | think.oya |
ISBN-10 | 3927369454 |
ISBN-13 | 9783927369450 |
Bestell-Nr | 92736945A |
Kaum jemand zeigt so ermutigende Wege aus der inzwischen lebensbedrohlichen, selbstgezimmerten Isolation des Menschen gegenüber der Natur auf, wie der amerikanische Philosoph, Ökologe und Anthropologe David Abram. Inspiriert durch die Philosophie des Phänomenologen Maurice Merleau-Ponty und seine langjährigen Reisen als Taschentrickkünstler durch Südostasien, auf denen ihn intensive Naturerfahrungen und Begegnungen mit indigenen Schamanen prägten, entwirft er eine vollständig im Körper verankerte ökologische Philosophie. Dabei ist für ihn der Körper keine mechanistisch-biologische Maschine, sondern das mit allen Sinnen wahrnehmende, lebendige Selbst, das unsere Sprache prägt und aus seiner Bezogenheit auf die lebendig atmende Natur heraus lebt. Mit seiner reichen, poetischen Sprache verlockt er zur sinnlichen Erfahrung einer sprechenden, fühlenden, beseelten und geheimnisvollen Natur und der Landschaft, in der wir leben. Diese innige körperliche Verbundenheit ist für ihn keine rom antische Pose, sondern die Quelle für ökologisches und politisches Engagement. Ein mehrfach ausgezeichnetes Buch, das die Ökologie-Bewegung in den USA wesentlich geprägt hat.
Leseprobe:
Wenn ich die furchige Haut eines Baums berühre, erfahre ich immer auch meine eigene Berührbarkeit und fühle mich selbst vom Baum berührt. Die Welt zu sehen heißt, meine eigene Sichtbarkeit zu erfahren und mich selbst gesehen zu fühlen. [.] Wir können Dinge nur deshalb erfahren, können sie berühren, hören und schmecken, weil wir als Körper selbst in das sinnlich erfahrbare Feld eingebunden sind, selbst eine eigene Oberfläche haben, eigene Laute hervorbringen und selbst nach etwas schmecken. Wir können Dinge nur wahrnehmen, weil wir selbst ganz und gar Teil der wahrnehmenden, sinnlichen Welt sind! Man könnte auch sagen, dass wir Organe dieser Welt sind, Fleisch von ihrem Fleisch, und dass die Welt sich selbst durch uns wahrnimmt.