Immer diese Beamten - 111 Gründe, warum die Staatsdiener uns in den Wahnsinn treiben
Verlag | Schwarzkopf & Schwarzkopf |
Auflage | 2018 |
Seiten | 240 |
Format | 12,7 x 19,2 x 2,0 cm |
Gewicht | 244 g |
ISBN-10 | 3942665441 |
ISBN-13 | 9783942665445 |
Bestell-Nr | 94266544A |
Beamte sind korrekt, verlässlich und ungeheuer sexy! Wer das glaubt, sollte von diesem Buch die Finger lassen. Alle anderen sollten es lesen.Beamte, Geißel der Menschheit! Jeder hat schon mal mit ihnen zu tun gehabt, ob bei einer allgemeinen Fahrzeugkontrolle auf dem Rückweg von der Stammkneipe oder beim Einreichen eines Bauantrages.Ja, diese auserwählte Berufsgruppe mäanderte bereits in der Antike mit Tacker und Bleistift bewaffnet umher und hielt die Menschen von der Arbeit ab, bevor der preußische Soldatenkönig hierzulande gar das Berufsbeamtentum einführte. Manche dieser traurigen Gestalten, die sich täglich in den Teeküchen der Rathäuser herumdrücken, sehen aus, als wären sie von Anfang an dabei gewesen.Beamte dürfen nicht streiken, deshalb lassen sie es gerne gemächlicher angehen. Beamte haben immer recht, denn sie kennen ihre Gesetzestexte auswendig. Beamte dienen dem Staat und setzen auch die lächerlichste Anordnung um, weil sie lebenslange Treue gelobt haben. Beamte haben dieses Buch verdient.EINIGE GRÜNDEWeil sie drei Meter hoch sind. Weil sie halb nackt stempeln gehen. Weil sie sich bereits vor 4.000 Jahren bei den Herrschenden einschleimten. Weil sie einfach so in deine Bude kommen dürfen. Weil sie eine eigene Sprache sprechen, die nur sie verstehen. Weil ihre Vorfahren auch den liederlichsten Fürsten dienten. Weil sie auch im Unrecht ihren Job machen. Weil sie die EU zum Gespött machen. Weil sie Inspektoren werden können, ohne jemals einen Fall aufgeklärt zu haben. Weil sie nicht mal richtig feiern können. Weil es den silbernen Löffel gar nicht gibt. Weil sie ohne zu laufen eine Laufbahn absolvieren. Weil sie ihre Lebenszeit im Voraus verplanen dürfen. Weil sie immer da sind. Weil sie ein Recht auf Bezeichnung haben. Weil sie sich Worte wie Insichbeurlaubung ausdenken. Weil ihnen Aktenvermerke zu spät einfallen. Weil sie keinen Kaffee kochen können. Weil sie ihre Kompetenzen überschreiten. Weil sie seltsame Tipps auf Lager haben.
Leseprobe:
Die Unkündbarkeit ist quasi die Unsterblichkeit des Beamten. Ist dieser Status einmal erreicht, geht das Stempeln gleich viel leichter von der Hand. In jeglicher Hinsicht. Locker aus der Hüfte den ersten Antrag des Tages ablehnen, dann erst mal Frühstück machen. Zu Höchstleistungen animiert man seine Leute mit einem solchen Persilschein fürs Herumgammeln jedenfalls nicht.Dabei existiert der Grundsatz der Unkündbarkeit schon seit vielen Hundert Jahren. Der Dienstherr ging damals einfach davon aus, dass ein Beamter nicht zu ersetzen sei.Hihi, man stelle sich das mal vor. Die traurige Verwaltungsgestalt undefinierbaren Geschlechts, die einem heutzutage widerwillig den akkurat ausgefüllten Antrag für die Beantragung einer neuen Biomülltonne aus den Händen rupft, drei Minuten stumpf darauf glotzt, als würde es sich um ein Kreuzworträtsel in Altgriechisch handeln, und einem schließlich das Formular mit den Worten »Da fehlt noch die Unterschrift Ihres Vormieters unter Punkt 2B/14« zurück gibt, ist also unersetzlich? Till Burgwächter