Mit »In die Irre« führt Karl Iro Goldblat die Tradition grotesker Geschichten fort. Ein 13jähriger entrinnt den väterlichen Plänen für seine Zukunft, indem er auf den Entwicklungsstand eines Babys regrediert. In dieser Kehrtwende zeigt sich bereits, dass Goldblats Erzählung eine Fahrt ohne Verkehrsregeln ist. Ob die sorglose Zufriedenheit des Protagonisten in der Kellerzelle, in der er landet, oder die albtraumhaften Schrecken bei der Rückkehr in die Normalität mithilfe eines Wohlfahrtsamtes: In dieser Geschichte ist nichts so, wie man meint. Und gerade das macht sie lesenswert.
Karl Iro Goldblat, geboren 1948 in Wien. Von 1968 bis 1972 studierte Karl Iro Goldblat an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. Von 1972 bis 1990 war er Teilnehmer am Kommuneexperiment Friedrichshof, das vom Wiener Aktionisten Otto Muehl initiiert wurde, künstlerischer Leiter in den verschiedenen Stadtgruppen, Performancekünstler und Pädagoge. Nach dem Ende der Kommune lebt er seit 1995 wieder als Künstler in Wien. In den Neunzigerjahren war er Initiator eines Kunstraumes und präsentierte dort neue künstlerische Positionen. Er ist Verfasser von Drehbüchern und schrieb unter anderem mit Elisabeth Scharang das Drehbuch für die ORF-Produktion "Franz Fuchs - Ein Patriot".Literarische Veröffentlichungen:"Das Normale und das Verrückte", Erzählungen, Edition Garamond 2014.Gemeinsam mit Theo Altenberg: "Volk ohne Bühne", Textinstallation, Volksbühne Berlin 2016."Als ich von Otto Muehl geheilt werden wollte", Ritter Verlag 2018.Essays in Kunstkatalogen und Literaturzeitschriften.
Autorenporträt schließen