In ihrem Werk geht Farrochsad sowohl gegen literarische als auch gegen gesellschaftliche Konventionen an und bricht damit sämtliche Tabus. Sie hält die überlieferten Formen der Lyrik nicht ein und überführt die iranische Lyrik somit in die Moderne. Ihr Werk verleiht Frauen in der iranischen Männergesellschaft eine Stimme, indem in ihren Gedichten zum ersten Mal das Seelenleben einer Frau aus weiblicher Perspektive beschrieben wird. Dabei bedient sie sich eines nüchternen Realismus und einer rückhaltlosen Ehrlichkeit.Aus dem Persischen übersetzt von Kurt Scharf.
Farrochsad, ForughForough Farrochsad, 1935 in Teheran geboren, war die erste moderne iranische Dichterin, daneben auch Filmregisseurin und Schauspielerin. Sie hat sich maßgebend mit dem Versuch einer Neudefinition von Konventionen und Idealen auseinandergesetzt sowie in ihrem Werk versucht, die Stereotypen von Mann und Frau zu überwinden, um die dahinter stehende Wahrheit zu "entschleiern". Heute gilt sie als eine der begabtesten und bedeutendsten Frauen in der gesamten persischen Literaturgeschichte. Im Laufe ihres Lebens hat sie mehrere Gedichtbände veröffentlicht, von denen der letzte erst postum erschien, und kam 1958 als Assistentin im Golestan-Film-Studio zum Film. In Täbris drehte sie 1962 den Dokumentarfilm Das schwarze Haus über die Leprakolonie Behkade Ra i. 1967 starb sie im Alter von 32 Jahren bei einem Autounfall. Kurt Scharf wurde 1940 geboren und war Stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts in Teheran sowie der Leiter des Goethe-Instituts in Porto Alegre, Istanbul und Lissabon. Zudem ist er ein Gründungsmitglied des Hauses der Kulturen der Welt und arbeitete dort als Leiter des Bereichs Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft. Neben seiner Tätigkeit als Herausgeber und Übersetzer von Literatur aus dem Persischen, Portugiesischen und Spanischen ist er freier Mitarbeiter von literaturwissenschaftlichen Publikationen wie dem Lexikon der fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, dem Metzler Lexikon Weltliteratur, Kindlers Literatur Lexikon u.a. Lothar Bührmann, geboren 1946 in Bremen, ist freischaffender Künstler und lebt heute noch in der Nähe seines Heimatortes. Seine Werke wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. in England, Italien, Japan, Russland, Spanien, den Niederlanden und den USA ausgestellt. 1997 erhielt er den Friedens- und Kulturpreis der Villa Ichon. 2003/04 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Casa Baldi in Olevano Romana, Italien. Seine literarischen Cartoons erschienen in Zeitungen, Zeitschriften und Buchform, u. a. in Gekacheltes Innenleben (1996) und Texte und Zeichen II (2015).Im August 2019 verstarb er.
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