Kälte-Pop - Die Geschichte des erfolgreichsten deutschen Popmusik-Exports. Dissertationsschrift
Verlag | De Gruyter |
Auflage | 2023 |
Seiten | 666 |
Format | 16,5 x 4,0 x 23,5 cm |
Gewicht | 1056 g |
ISBN-10 | 3111245152 |
ISBN-13 | 9783111245157 |
Bestell-Nr | 11124515A |
Am Ende der 1970er Jahre entstand ein ästhetisch-subjektkulturelles Konzept in der deutschsprachigen Pop-Musik, das alles 'Kalte' affirmierte: 'Kälte-Pop'. Bands wie Kraftwerk, DAF und Einstürzende Neubauten entwickelten als Gegenentwurf zum pop- wie gegenkulturell hegemonialen Wärme-Kult ein System von Motiven und Strategien, das all jene Zeichen und Prozesse der (Post-)Moderne ästhetisierte und glorifizierte, die in der bundesdeutschen Gesellschaft und vor allem im linksalternativen Milieu als negative Aspekte einer vermeintlich kalten Welt interpretiert wurden: Gefühlslosigkeit und Dehumanisierung, Industrie und Großstadt, Künstlichkeit und Entfremdung, Disziplin und körperliche Funktionalität, Schnee und Eis, Beton und Stahl sowie Computer, Maschinen und Roboter. Dabei schlugen die 'Kälte'-Akteur:innen eine Brücke zu den Historischen Avantgarden der 1920er Jahre und inszenierten sich stereotypisch als 'kalte Deutsche'. Die Arbeit analysiert unter Einbeziehung der transnational en Verknüpfungen die 'Kälte-Welle' (1978-1983) in der deutschen Pop-Musik, ihre Bildwelten und Codes, historischen Bezüge und Rezeption, das historische Umfeld ihrer Entstehung sowie nachfolgende Erscheinungsformen 'kalter' Musik, die sich bis heute in der internationalen Pop-Musik und bei Acts wie Rammstein zeigen.
Rezension:
"Völkers Untersuchung ist in vieler Hinsicht ein beeindruckendes Werk. Mit der dichten, an Bands und ihrer Musik orientierten Analyse der Popkultur beschreitet sie neue Wege." - Frank Bösch, Direktor des Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam
"Völkers Analyse hält Kapitel für Kapitel einige überraschende Anekdoten und kontraintuitive Wahrheiten über den deutsch(sprachig)en 'Kälte-Pop' bereit." - Konstantin Nowotny, Der Freitag, Ausgabe 03/2024
"Ein akribisch recherchierter Blick auf Popmusik mit ungewöhnlicher Perspektive und jahreszeitlich sehr gut gewähltem Veröffentlichungstermin" - Christian Meyer-Pröpstl, choices, 28. November 2023
"So gehört Kälte-Pop ins gutsortierte Bücherregal, irgendwo zwischen Simon Reynolds' Postpunk-Bibel Rip It Up and Start Again und Klaus Theweleits Männerphantasien." - Gabriele Summen & Maurice Summen, Jungle World, Ausgabe 11/2024
"In seiner Detailgenauigkeit und Breite ist 'Kälte-Pop' e in trotz der gefühlt zweitausend Fußnoten leicht zu lesender, ungeheuer kenntnisreicher und nicht zuletzt sehr unterhaltsamer Brocken Popgeschichte." - Benjamin Moldenhauer, nd-aktuell, 20. Juli 2024