Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit - Aufeinandertreffen - Übereinstimmung - Rivalität
Verlag | Böhlau |
Auflage | 2023 |
Seiten | 757 |
Format | 18,1 x 4,9 x 23,3 cm |
Gewicht | 1194 g |
Reihe | Frühneuzeit-Impulse Band 005 |
ISBN-10 | 3412526975 |
ISBN-13 | 9783412526979 |
Bestell-Nr | 41252697A |
Konkurrenz ist in modernen Gesellschaften allgegenwärtig. Doch waren auch in der Frühen Neuzeit Wettkampf und Wettbewerb weit verbreitet, etwa in Form von Rangkonflikten, Ehrenhändeln oder der Konkurrenz zwischen den Konfessionen. Der entscheidende Unterschied zum modernen Konkurrenzverständnis bestand darin, dass frühneuzeitliche Akteure in den dynamisierenden Wirkungen der Konkurrenz selten einen Wert sahen. Aus dieser Konstellation ergab sich eine Spannung zwischen alltäglicher Konkurrenzerfahrung und dynamischen Wirkungen von Wettbewerb und Rivalität auf der einen und Einhegung, Leugnung oder Uminterpretation agonaler Konkurrenz auf der anderen Seite. Diese Konstellation war für die Frühe Neuzeit charakteristisch und ermöglicht einen Einblick in die Normen- und Werteordnung der Epoche.
Formen von Rivalität in vormodernen Gesellschaften
"Konkurrenz" ist ein Schlüsselwort (post)moderner Gesellschaften. Doch waren Agonalität und Wettbewerb auch in der Frühen Neuzeit allgegenwärtig, in Form von Rangkonflikten, Ehrenhändeln, der Konkurrenz zwischen den Konfessionen, dem Ringen um Ressourcen oder der Rivalität von Kolonialmächten. Trotzdem war agonale Konkurrenz bis zum 18. Jahrhundert moralisch anrüchig. Zwischen der Dynamik von Konkurrenzbeziehungen und ihrer gerade den Aspekt des Wettkampfs oft ausblendenden Wahrnehmung auf Seiten der Akteure bestand ein Spannungsbogen. Ihm widmen sich die in diesem Band dokumentierten Beiträge der 13. Arbeitstagung der AG Frühe Neuzeit im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, die im September 2019 in Rostock stattfand. Sie befassen sich damit, wie in vormodernen Gesellschaften Konstellationen der Rivalität und des Wettbewerbs bewertet wurden, wie Konkurrenz mehr oder weniger erfolgreich eingehegt wurde, welche Dynamiken sie in Gang setzte und auf welchen Feldern sie sich teils verdeckt, teils offen entfalten konnte. In dieser Perspektive stellt die Beschäftigung mit Konkurrenz einen Schlüssel zum Verständnis der Normen- und Werteordnung der Frühen Neuzeit dar.