Verlag | Sonderzahl |
Auflage | 2021 |
Seiten | 204 |
Format | 17,2 x 2,3 x 23,2 cm |
Gewicht | 658 g |
ISBN-10 | 385449579X |
ISBN-13 | 9783854495796 |
Bestell-Nr | 85449579A |
Ausgehend von Interviews mit Frauen aus dem Kunst- und Kulturbereich begibt sich Stefanie Pichler auf die Suche nach Modellen einer selbstbestimmten weiblichen Identität. Aus persönlichen Einblicken in konkrete Lebenswege, literarischen Einschüben und Illustrationen webt sie ein vielschichtiges Generationenbild, das die Herausforderungen und Lebensthemen zwischen etablierten Rollenbildern, emanzipierten Selbstansprüchen und dem Möglichen reflektiert. Die Texte handeln von der Frage nach dem, was persönlicher Erfolg bedeuten kann, den gesetzten Prioritäten im Leben, der Bedeutung von Kindern, der Vorstellung vom Älter-Werden, dem Alt-Sein. In direkter Auseinandersetzung mit den vorgestellten Biografien relativiert sich nach und nach die Einschätzung der Erzählerin, wie auch die vermeintlich privaten Entscheidungen, Haltungen und Schicksale ihren allgemeinen Charakter offenlegen.
Leseprobe:
Kinder?Sie habe, als sie Anfang dreißig war, sehr viel mit ihrem Mann über das Kinder-Bekommen diskutiert. Sie wollten beide Kinder haben. Sie wollte Kinder, aber hatte auch Angst davor. Sie hat gewusst, dass sie keine Eltern, sprich keine Großeltern zur Unterstützung haben. Sie wusste auch, dass ihr Mann häufig während der Woche nicht in Wien sein würde. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie das schaffen könnte. Er hat sie immer bestärkt und gemeint, sie würde Kräfte bekommen, von denen sie keine Ahnung hätte und das hat auch gestimmt.Die Bärin.Die Frau als Bärin.Die Bärin, die alles schafft.Die Bärin, die Kräfte entwickelt, weil sie muss.