Verlag | Nova MD |
Auflage | 2024 |
Seiten | 270 |
Format | 15,0 x 2,6 x 21,2 cm |
Gewicht | 363 g |
ISBN-10 | 3989424122 |
ISBN-13 | 9783989424128 |
Bestell-Nr | 98942412A |
Schon als Kind wurde Feira mit den Seelen der Verstorbenen konfrontiert. Gierig lechzten sienach ihrer Aufmerksamkeit, wohin sie auch ging. Trotzdem fühlte sich Feira stets einsam. Zugerne hätte sie ihr Geheimnis mit jemandem geteilt, doch niemand konnte sie hören. DennFeira ist stumm.Als eines Tages der sonderbare Veryn, in Gestalt eines großen Raben, vorihrem Fenster landet und inständig um ihre Hilfe bittet, weiß sie noch nicht, dass dasVertrauen zu ihm weit mehr als nur ihre Unterstützung kosten wird."Wenn du durch die Hölle gehst, ist Stehenbleiben einfach keine Option." - Veryn
Leseprobe:
»Eosphoros«, deutsch (»Bringer der Morgendämmerung«) oder»Phosphoros« (deutsch »Lichtbringer«) ist in der griechischen Mythologiedie Personifi kation des Teufels.AsaheimPROLOGFeuer fauchte Lux knisternd um die Ohren, als sie sich nacheinem kurzen Wimpernschlag im Reich ihres Bruders Eosphoroswiederfand.Die meterhohen Flammen züngelten gierig nach ihrem Fleisch, nur umgleich darauf wieder enttäuscht abzuprallen. Ganz wie Tautropfen, die sichmorgens auf den Blättern ihrer Welt ansammelten und im Laufe des Tagesunverrichteter Dinge abperlten.Die anmutige Göttin mit dem weißblonden Haar seufzte. Gerade als Luxdie Unterkunft ihres Bruders in der Ferne erkennen konnte, raunte ein rauesGrollen durch die unzähligen Abgründe des Flammenreiches."Was für eine Ehre!", polterte eine ihr wohlbekannte Stimme. Die Göttinverdrehte genervt die Augen. Ihr Bruder liebte dramatische Auft ritte."Ich muss mit dir reden, Eos." In ihrer festen, selbstbewussten Stimmeschwang ein Funken Sorge mit.Sie lief d en dunklen, lehmartigen Weg entlang, der zu Eosphoros'Haus führte. Es war ganz und gar aus Stein erbaut und sah alles in allem relativ schäbig aus. Zumindestfür den Unterschlupf eines Gottes.Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich vor seiner Tür ankam,legte sie sanft ihre Hand auf den unversperrten Knauf. Die Kühle desMetalls strömte durch ihre göttlichen Venen.Für den Bruchteil eines Augenblickes drehte sie sich noch einmalum und blickte gedankenverloren zurück auf den Weg. Wie konnteEosphoros hier nur leben? All diese Wut, diese Angst ... Lux erschauderte.Verständnislos schüttelte die Göttin ihren Kopf, wobei ihr hellesHaar sanft vor- und zurückwippte. Sie musste unbedingt mit ihremBruder reden. Kostet es, was es wolle. Sie bewegte ihren Arm nachrechts und mit einem viel zu lauten Knarren der Scharniere öffnete sichdas schwere Eisen, das ihr bis gerade eben noch den Weg in das Innereder Hölle versperrt hatte.