Verlag | Rotpunktverlag |
Auflage | 2021 |
Seiten | 256 |
Format | 16,1 x 2,5 x 20,9 cm |
Gewicht | 341 g |
Reihe | Edition Blau |
ISBN-10 | 3858699055 |
ISBN-13 | 9783858699053 |
Bestell-Nr | 85869905A |
»Alexandre Hmine ist es gelungen, einen autobiografischen Stoff mit historisch-gesellschaftlichen Themen und Fragen zu verknüpfen, die in der Schweiz und im Europa von heute von großer Bedeutung sind.«Jury Schweizer Literaturpreis
Ein Junge mit marokkanischen Wurzeln kommt im Tessin zur Welt und wird in die Obhut einer alten Witwe gegeben, Elvezia. Die spricht Dialekt, klappert mit ihren Zoccoli durchs Haus, wärmt dem Jungen die Milch für die Ovomaltine, sie lehrt ihn das Vaterunser und näht jedes Jahr ein neues Karnevalskostüm. Bei Elvezia ist sein Zuhause. Und draußen, da wartet ein ganzes Dorf mit Schnee bis in den Frühling hinein, mit tausend Spielen auf der Piazza, einer Bude im Wald, dem Einkaufsladen, dem Fußballplatz. Als seine Mutter ihn dann das erste Mal mit nach Marokko nimmt, erwartet ihn dort eine andere Familie, die eine fremde Sprache spricht und ihn einem seltsamen Ritual unterzieht. In dem Kind regen sich erste Zweifel. Auf dem Dorffest schmeckt die Wurst nicht mehr; Schweine fressen ihre eigene Kacke, hat die Mutter gesagt. Auch irritierend, dass er plötzlich aus dem Religionsunterricht geholt wird. Und wozu nur soll er Arabisch lernen?Alexandre Hmine lässt mit starken Bildern und Momenta ufnahmen eine Kindheit und Jugend vorbeiziehen, in der sich immer mehr ein Zwiespalt auftut. Zwischen zwei Welten hin- und hergerissen, droht der Heranwachsende die Balance zu verlieren, Identität und Zugehörigkeit stehen auf dem Prüfstand. Ein Entwicklungsroman unserer Gegenwart, originell erzählt und preisgekrönt.
Rezension:
»Der Autor schont seine Figur nicht, er zeigt sie in ihren vielen Schwächen und Nöten wie auch in den raren glücklichen Momenten. Aber gerade aus dieser Unbestechlichkeit gewinnt das Buch seine Überzeugungskraft und aus der lakonischen Luzidität seine Zartheit.« | Roman Bucheli, NZZ ||