Museen in der Verantwortung - Positionen im Umgang mit Raubkunst
Verlag | Rotpunktverlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 280 |
Format | 13,5 x 2,7 x 20,6 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 522 g |
ISBN-10 | 3858699829 |
ISBN-13 | 9783858699824 |
Bestell-Nr | 85869982A |
Wie übernimmt man Verantwortung im Umgang mit Raubkunst?
Die Debatten um den Nachlass von Hildebrand Gurlitt und die Sammlung Bührle sowie die Kontroverse um kolonialen Raub haben gezeigt, dass die Restitution von Kunstwerken und Kulturgütern zu den brisantesten Themen der letzten Jahre gehört.Geht es um Raubkunst, ist oft die Rede von »problematischen Eigentumsverhältnissen«, »belasteten Kunstwerken« oder »schwierigem Erbe«. Dabei geht es nicht allein um Vorgänge in der Vergangenheit, sondern vor allem um den Umgang mit Kunst- und Kulturgütern in der Gegenwart. Welche Folgen hat der Kunstraub aus historischer, rechtshistorischer, juristischer und musealer Sicht? Zu welchen juristisch relevanten Ergebnissen hat die Auseinandersetzung um Raubkunst bisher geführt? Welche Herausforderungen stellen sich für Museen im Umgang mit Werken, deren Eigentümergeschichte und deren rechtlicher Status nicht abschließend geklärt ist und möglicherweise auch nicht aufzuklären ist? Wie können Museen ihre Verantwortung gestalten?Aus unterschiedlichen Persp ektiven wird Position zu den aktuellen Debatten bezogen. Exemplarische Fallstudien zeigen auf, wie Verfolgung, Flucht und Raub mit dem Aufbau von Sammlungen und dem Kunsthandel zusammenhängen.
Leseprobe:
»Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Debatte um nationalsozialistische Raubkunst und die Rolle der Museen breiter und grundlegender geführt werden sollte. Die eigene Geschichte kann nicht losgelöst von der Geschichte der Verfolgung, der Emigration und der Restitutionspraxis seit der Nachkriegszeit verstanden werden.« Nikola Doll»Es muss aber um mehr als reine Provenienzforschung gehen. Der historische Kontext des Verkaufs oder des Tauschs von Kunst- und Kulturgut muss dabei unbedingt in Betracht gezogen werden. Ich gehe noch ein Stück weiter, indem ich die These aufstelle, dass juristische Kategorien bei der Beurteilung oft nicht ausreichen. Oder anders formuliert: Formaljuristische Überlegungen vermögen das Maß an Unrecht, das auf derart vielen Ebenen geschah, nicht zu erfassen.« Stefanie Mahrer