Verlag | Schirmer/Mosel |
Auflage | 2004 |
Seiten | 96 |
Format | 21,2 x 22,8 x 1,5 cm |
Gewicht | 618 g |
ISBN-10 | 3829601581 |
ISBN-13 | 9783829601580 |
Bestell-Nr | 82960158A |
(...) Pubertierende Mädchen bilden von jeher das zentrale Thema der Arbeiten van Meenes - die Beschreibung und dramatische Inszenierung des Zeitpunkts, zu dem Mädchen sich körperlich und seelisch in Frauen verwandeln. Oft sind die Modelle in schmachtenden Posen festgehalten, bisweilen bis auf die Unterwäsche entkleidet, bisweilen im Zustand ratlosen Unbehagens abgebildet, ihr Fleisch gekniffen, verwundet, roh gedrückt. Manche haben diesen Bildern eine erotisch oder sogar explizit sexuell gefärbte Sicht der Kindheit ablesen wollen. Seit van Meene auch Jungen photographiert - nicht mehr ausschließlich Mädchen - wurde jedoch deutlich, daß diese Eroptik stets rein abstrakter Natur ist, mit dem Ziel, den Körper als einen Gegenstand zu untersuchen, der sich durch spezifische taktile und sinnliche Eigenschaften auszeichnet. In van Meenes Worten:" Mich interessieren vor allem Dinge wie der 'Lichteinfall' auf weißer Haut, Wunden an einem Arm, Hände, die im Wasser verzerrt aussehen, oder ei nsetzende Gänsehaut bei Kälte." (...) (Kate Bush aus dem untitled, 2004)
Sind sie noch Kinder oder schon junge Frauen? Die Mädchen, die die holländische Photographin Hellen van Meene portraitiert, wissen es selbst nicht genau. Sie sind sogenannte Heranwachsende, stecken mitten in der Pubertät, was soviel heißt wie zwischen allen Stühlen sitzen, mit sich und der Welt gerade gar nicht klarkommen. In sensiblen photographischen Inszenierungen, deren kontrollierte Ästhetik nur auf den ersten Blick das eigentliche Thema zu überspielen scheint, reflektiert Hellen van Meene diesen schwierigen Zustand zwischen Verunsicherung und Aufbruch, Selbstverlust und Neuerfindung. Hellen van Meene studierte an der renommierten Rietveld Akademie in Amsterdam und begann 1994 ihre Arbeiten auszustellen. Einzelausstellungen folgten ab 1999 in Amsterdam, London, Mailand, Los Angeles, Tokyo und auf der Biennale Venedig. Mit dem Projekt »Mädchen (und manchmal auch Jungen) in der Pubertät« beschäftigt sie sich inzwischen seit sieben Jahren.