Verlag | Polar Verlag |
Auflage | 2021 |
Seiten | 194 |
Format | 15,3 x 2,2 x 20,1 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 348 g |
ISBN-10 | 3948392382 |
ISBN-13 | 9783948392383 |
Bestell-Nr | 94839238A |
Les Doges, ein Ort in den Cévennes. Hier lebt Gus auf dem von seiner Familie geerbten Bauernhof. Seine Tage bestehen aus den Feldern, den Kühen, dem Holz, den Reparaturen. Harte Arbeit, die sich je nach Wetterbedingung ändert. Sein einziger Trost ist sein Hund Mars. Nach und nach tauchen wir in die Stille ein, den Wind, die große Kälte und die verschneite Weite. Von Zeit zu Zeit helfen sich Gus und sein Nachbar Abel beim Ernten, Kalben, leihen sich gegenseitig die fehlende Ausrüstung und beenden den Tag mit ein paar Gläsern Rotwein aus dem Fass. Sie sind wortkarg, keine Freunde. An einem schneereichen Tag im Januar 2006 hört Gus Schüsse und Schreie von Abels Seite. Er findet Spuren von Blut im Schnee. Auch die Ankündigung von Abbé Pierres Tod ruft in dem strengen protestantischen Leben Verunsicherung hervor. Plötzlich tauchen alte familiäre Spannungen zwischen den beiden Nachbarn auf, in einer Landschaft völliger Abgeschiedenheit, die ihre Geheimnisse lieber in Schweigen hüllt.Sél ection du Prix Polar SNCFIn Frankreich wurden über 100.000 Exemplare verkauft.
Leseprobe:
Gus hatte schon früher einmal ein Tier in Not gesehen, als er eines Tages mit seinem Traktor zum Grasmähen gefahren war; der Mähbalken war unter dem Trittbrett angebracht und über die Zapfwelle angeschlossen. Er war fast mit dem Mähen fertig und damit nichts verloren ginge fuhr er noch einmal um die Parzelle herum, so nah wie möglich an den Bäumen am Rand entlang, denn Gras in den Cevennen ist ein bisschen wie Gold. Irgendwann hatte Gus einen Widerstand gespürt und einen Schrei wie von einem Kind gehört. Nachdem er den Traktor angehalten und den Mähbalken hochgeklappt hatte, war er von seinem Sitz heruntergeklettert. Mitten im abgeschnittenen Gras war dieses Rehkitz, es versuchte aufzustehen, aber es gelang ihm nicht. Gut einen Quadratmeter um es herum war das Gras voller Blutflecken. Es war kein schöner Anblick. Das Tier musste wegen des Motorlärms Angst bekommen haben und hatte sich versteckt, hatte darauf gewartet, dass alles wieder normal würde, denn es hatte gedacht, im hohen Gras würde man es nicht entdecken. Es musste wohl durch das Hin und Her des Traktors zu gelähmt gewesen sein, um an Flucht zu denken. Als der Mähbalken sein Versteck erreicht hatte, hatten die Messer ihm die beiden Hinterpfoten abgeschnitten, so leicht wie Barthaare mit einem scharfen Rasiermesser.
Rezension:
"Was für ein Talent! Was für eine verdammte Sprache! Es erinnerte mich an die harten Romane des großen Simenon." Bernard Poirette, Journaliste de RTL