Recht als spontane Ordnung. - Die Genese eines evolutionär-emergenten Rechtsverständnisses.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2022 |
Seiten | 249 |
Format | 16,3 x 1,8 x 23,8 cm |
Gewicht | 488 g |
Reihe | Schriften zur Rechtstheorie 303 |
ISBN-10 | 3428184890 |
ISBN-13 | 9783428184897 |
Bestell-Nr | 42818489A |
Die Untersuchung des evolutionär-emergenten Verständnisses der Rechtsordnung eröffnet eine Perspektive auf das Recht als genossenschaftliches Phänomen. Damit stellt es einen Kontrapunkt zum obrigkeitlichen Rechtsverständnis dar, das Recht als etatistisches Phänomen eines Subordinationsverhältnisses auffasst. Ein Verständnis der Emergenz des Rechts aus der Interaktion der Rechtssubjekte berücksichtigt den impliziten kulturellen Kontext informeller Normen bei der Analyse der formalisierten Rechtsordnung.
Was ist Recht? Auf diese Frage eröffnet das spontane Ordnungsdenken eine neue Perspektive, in der das Verständnis einer evolutionär-emergenten Bildung sozialer Ordnungen nutzbar gemacht wird. Dabei stellt dieses Verständnis des Rechts als genossenschaftliches Phänomen einen Kontrapunkt zum vorherrschenden obrigkeitlichen Rechtsverständnis dar, welches Recht als etatistisches Phänomen eines Subordinationsverhältnisses auffasst. Ein Verständnis der Emergenz des Rechts aus der Interaktion der Rechtssubjekte berücksichtigt die Gesamtheit des impliziten kulturellen Kontexts informeller Normen bei der Analyse der formalisierten Rechtsordnung. Die ideengeschichtliche Entwicklung des Konzepts des spontanen Ordnungsdenkens wird über einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten nachgezeichnet und auf gegenwärtige Herausforderungen der Rechtswissenschaften angesichts der gesteigerten sozioökonomischen Komplexität und Dynamik einer global arbeitsteiligen und digital vernetzten Welt angewendet.
Inhaltsverzeichnis:
I. Recht als spontane Ordnung
II. Die Spanische Spätscholastik und der gerechte Preis
III. Die Common-Law-Gelehrten im 17. Jahrhundert
IV. Bernard Mandeville: Private Laster und öffentliche Wohlfahrt
V. Die Schottische Aufklärung
VI. England im 19. Jahrhundert: Die Evolutionstheorien Herbert Spencers und Charles Darwins
VII. Deutschland im 19. Jahrhundert: Friedrich Carl von Savigny und die Historische Rechtsschule
VIII. Rudolf von Jhering: Der Kampf ums Recht
IX. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie: Der unreflektierte Ursprung sozialer Phänomene
X. Michael Polanyi: Die Spontaneität einer dynamischen Ordnung
XI. Friedrich August von Hayek: Die Zwillingsidee von sozialer Evolution und spontaner Ordnung
XII. Die Entnationalisierung des Rechts: eine spontane Rechtsordnung für das 21. Jahrhundert
XIII. Fazit
Literatur- und Sachverzeichnis
»Law as a Spontaneous Order - An Evolutionary-Emergent Understanding of the Legal Order«: The study of the evolutionary-emergent understanding of the legal order offers a perspective on law as a cooperative phenomenon. It thus provides a counterpoint to the authoritative understanding of law, which conceives law as an etatist phenomenon of a subordinate relationship. Analyzing the emergence of law based on the interaction of legal subjects includes the implicit cultural context of informal norms in the analysis of the formalized legal order.