Rirette Maîtrejean - Attentatskritikerin, Anarchafeministin, Individualanarchistin
Verlag | Graswurzelrevolution |
Auflage | 2016 |
Seiten | 262 |
Format | 13,0 x 20,0 x 2,2 cm |
Gewicht | 345 g |
ISBN-10 | 3939045268 |
ISBN-13 | 9783939045267 |
Bestell-Nr | 93904526A |
Rirette Maîtrejean (1887-1968), französische Anarchafeministin und Individualanarchistin wandte sich vor dem Ersten Weltkrieg entschieden gegen anarchistische Attentate und Raubüberfälle, von denen besonders die "Affäre Bonnot" bis heute erinnert wird. Die daraus entstandenen konfliktgeladenen Diskussionen führten zur Schwächung der anarchistischen Massenbewegung beim Kriegseintritt Frankreichs 1914. In den Zwanziger- und Dreißigerjahren kritisierte sie ihren ehemaligen Lebenspartner Victor Serge, als dieser den Staatsterror der jungen Sowjetunion befürwortete. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg begegnete sie Albert Camus, der ihre Erfahrungen in seiner Kritik des Nihilismus ausformulierte.Die Biographie mit einer Auswahl ihrer Artikel bietet die Möglichkeit, sich mit Leben und Werk der bisher im deutschsprachigen Raum unbekannten Rirette Maîtrejean auseinanderzusetzen.
Rirette Maîtrejean (1887-1968), Anarchafeministin und Individualanarchistin im französischen Milieu libre vor dem Ersten Weltkrieg, wandte sich in ihren "Souvenirs d'anarchie" (1913) entschieden gegen anarchistische Attentate und Raubüberfälle, von denen besonders die "Affäre Bonnot" bis heute erinnert wird. Die daraus entstandenen konfliktgeladenen Diskussionen führten zur Schwächung der anarchistischen Massenbewegung beim Kriegseintritt Frankreichs 1914. Die staatliche Repressionswelle traf nicht nur das vielfach von Anarchafeministinnen geprägte lebensreformerische und individualanarchistische Milieu, sondern zwang auch alle anderen anarchistischen Strömungen (u.a. Syndikalismus, kommunistischer Anarchismus) dazu, Stellung zu beziehen.Rirette Maîtrejean argumentierte in den Zwanziger- und Dreißigerjahren gegen ihren ehemaligen Lebenspartner und Gesinnungsgenossen Victor Serge, als dieser als Konsequenz aus dem gescheiterten "Illegalismus" den Staatsterror der jungen Sowjetunion befürwortete. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg begegnete sie Albert Camus, der ihre Erfahrungen in seiner Kritik des Nihilismus ausformulierte.Diese Biographie mit einer Auswahl übersetzter Artikel bietet die Möglichkeit, sich mit Leben und Werk der bisher im deutschsprachigen Raum unbekannten Rirette Maîtrejean auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis:
InhaltEinleitung: Von der "Propaganda der Tat" zur "Bande à Bonnot"I. Kapitel: Die AbrechnungRirette Maîtrejeans Flucht vor Zwangsheirat; die "Causeries populaires", die Zeitung "l'anarchie", ihre anarchafeministischen Positionen zur freien Liebe; ihre Rolle als individualanarchistische Attentatskritikerin. Die Bonnot-Affäre und der Prozess von 1913. Rirette Maîtrejeans Abrechnung in den "Souvenirs d'anarchie".II. Kapitel: Die ReaktionenDas Milieu libre und der zeitgenössische Anarchafeminismus; Syndikalismus, kommunistische AnarchistInnen und deren Stellungnahmen zu Rirette Maîtrejean. Repressionsangst als Hauptgrund für das Scheitern eines wirksamen Kriegswiderstands am Vorabend des Ersten Weltkriegs.III. Kapitel: Die SchlussfolgerungenSolidarität und zeitweiliger Bruch mit Victor Serge; Pierre Ruff und die Zwanzigerjahre; Rückblick auf die Zeit der Bonnot-Affäre in den Dreißigerjahren. Begegnungen mit Albert Camus und dessen theoretische Ausformulierung der Attentatskritik Rire tte Maîtrejeans nach dem Zweiten Weltkrieg.Anhang (Originalartikel, übersetzt von Andrea Schärer und Lou Marin)Rirette Maîtrejean: Das Zusammenleben (1909),Rirette Maîtrejean: Unanständigkeit, Prüderie (1911),Rirette Maîtrejean: Und die Unseren? (1912),Rirette Maîtrejean: Eine schlechte Tat (1931),Rirette Maîtrejean: Pierre Ruff (1948),Rirette Maîtrejean: Von Paris nach Barcelona (1959)AnmerkungenFranzösische Filme mit und über Rirette Maîtrejean