In den Jahren 1956 bis 1973 erlangte Karl Rahner weltweites Ansehen. Seine Theologie kam zu internationaler Geltung. Beides wird dokumentiert durch die vielen Ehrungen, die mit der Vollendung seines 60. Lebensjahres 1964 einsetzten. Zu beidem trugen seine konzentrierte Bemühung um das "Lexikon für Theologie und Kirche" und seine maßgebende Mitverfasserschaft am "Kleinen Theologischen Wörterbuch" entscheidend bei. Die Erfahrungen mit beiden Werken brachte Rahner danach in das internationale Lexikon "Sacramentum Mundi" ein, das weniger, aber umfangreichere Artikel enthält und bereits in die 70er Jahre hineinreicht. Die genannten Jahre 1956 bis 1973 waren für Rahner von ungewöhnlicher Dramatik. Unter enormen Belastungen entstand das LThK, dessen terminliche, technische und ökonomische Schwierigkeiten häufig als unüberwindbar erschienen. Rahner hatte gleichzeitig Probleme mit "Rom", wurde aber dennoch zu einem der führenden Konzilstheologen. Bei der Erarbeitung der Konzilstexte spielt en das LThK und das Kleine Wörterbuch eine wichtige Rolle, wenn Bischöfe und Theologen sich über den neuesten Stand der Theologie informieren wollten. Der hier vorgelegte Band 17 der "Sämtlichen Werke" enthält die vollständigen Texte der Artikel Rahners in den genannten Lexika, dazu eine zeitgeschichtliche Einordnung sowie Ausblicke auf andere Lexika mit Rahner-Beiträgen. Die Dokumentation dieses Bandes zeigt, in welchem Umfang Rahner zur Erneuerung der Theologie beitrug.
Karl Rahner, (1904-1984), bewirkte als katholischer Dogmatiker in Innsbruck, Wien, Pullach, München und Münster mit seinem umfangreichen Werk (mehr als 30 Bücher; mehr als 4000 bibliographische Eintragungen) und seinem Engagement vor, während und nach dem II. Vatikanischen Konzil eine weitgehende Umorientierung des katholischen Denkens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In philosophischer Gründlichkeit, wissenschaftlicher Stringenz und getragen von persönlicher, sich auch in seinen Werken dokumentierender Frömmigkeit wagte er das freimütige, nur dem eigenen Gewissen verpflichtete theologische Wort und bewies darin ein "sentire cum ecclesia", das nicht nur das Mitdenken für die Zukunft der Kirche suchte, sondern ein existentielles Mitfühlen und Mitleiden wurde. Karl Lehmann, Dr. phil, Dr. theol., (1936-2018), Mitarbeiter von Karl Rahner während des Vaticanum II, 1968-1971 Professor für Dogmatik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, 1971-1983 Professor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, 1983-2016 Bischof von Mainz, 1987-2008 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, 2001 zum Kardinal erhoben. Der große Theologe war einer der wichtigsten Brückenbauer zwischen den Konfessionen und Religionen. Albert Raffelt, geb. 1944, in Groß Tinz, Kreis Breslau, Studium der Katholischen Theologie in Münster, München und Mainz, 1971-1977 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumenische Theologie der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg im Breisgau bei Karl Lehmann, 1978 Promotion ebd., 1979 Fachreferent an der Universitätsbibliothek Freiburg (1979-2000 für Philosophie, 1983-2000 für Theologie, seit 2000 für Musik), 1981-2000 bibliothekarischer Leiter der Fakultätsbibliothek Theologie; 1981 Lehrauftrag für Dogmatische Theologie an der Theologischen Fakultät; 1999-2009 Stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek Freiburg, 2000 Honorarprofessor für Dogmatische Theologie. Mitherausgeber der Sämtlichen Werke Karl Rahners.
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