Verlag | Beck |
Auflage | 2010 |
Seiten | 220 |
Format | 13,9 x 22,4 x 1,6 cm |
Gewicht | 332 g |
ISBN-10 | 3406609139 |
ISBN-13 | 9783406609138 |
Bestell-Nr | 40660913A |
Hellmut Flashar, international renommierter Literaturwissenschaftler, legt eine moderne und höchst anregende Darstellung von Leben und Werk des Sophokles vor. Die Tragödien dieses bekanntesten griechischen Dichters, des Schöpfers von König Ödipus und Antigone, bewegen dank ihrer ungebrochenen Aktualität auch heute noch gleichermaßen Leser und Theaterbesucher. Das Geheimnis ihrer Wirkungsmacht wird in diesem Band greifbar. Die erhaltenen Werke des griechischen Dichters Sophokles, zu denen beispielsweise König Ödipus und Antigone gehören, sind feste Bestandteile unseres kulturellen Gedächtnisses geworden. Es vergeht kein Jahr, in dem nicht auf zahlreichen Bühnen seine Tragödien aufgeführt werden und in ihrer überzeitlichen Aktualität immer wieder aufs neue Theaterbesucher mit Grundfragen des menschlichen Lebens konfrontieren.
In diesem Band stellt mit Hellmut Flashar ein international renommierter Literaturwissenschaftler den antiken Dichter, sein Leben, seine erhaltenen Tragödien und das einzige von ihm überlieferte Satyrspiel vor. Der Autor erläutert die politische, religiöse und zeitgeschichtliche Stellung der Stücke in der Lebenswelt der Athener. Er ordnet die Werke des Sophokles literaturgeschichtlich ein, bestimmt ihr Verhältnis zu jenen der beiden anderen bedeutenden Tragödiendichter Athens - Euripides und Aischylos - und skizziert ihre Rezeptionsgeschichte. Die Darstellung ist gleichermaßen allgemeinverständlich, informativ und anregend. Sie richtet sich daher an alle Freunde der griechischen Tragödie - sei es, daß sie diese in erster Linie als Schauspiel genießen, als Studierende besser verstehen oder als Wissenschaftler tiefer ergründen wollen.
Leseprobe:
"1. Die Tragödie
Die Formen des tragischen Spiels
Wer die griechische Tragödie kennenlernen will, muß zunächst zur Kenntnis nehmen, daß ihr eine ganz bestimmte, vom modernen Drama abweichende Form zugrunde liegt, die sich aus ihrer Entstehung ergeben hat. Über die Entstehung der Tragödie gibt es viele antike und moderne Hypothesen. Die Wurzeln liegen in Ritus und Kult, offenbar von Anfang an im Dionysoskult. Die Vorgänger des Aischylos haben aus einfachen Kultliedern durch Einführung eines 'Antworters' (das war der erste Schauspieler) eine Frühform der Tragödie gemacht, die dann mit der Etablierung im Dionysostheater zu Athen einen qualitativen Sprung vollzog. Aischylos (525-456) hat den zweiten Schauspieler eingeführt und der Tragödie eine feste Form gegeben, die Sophokles durch die Hinzufügung des dritten Schauspielers und die Erhöhung der Chormitglieder von zwölf auf fünfzehn vollendete. ..."