Sphinx - Unveröffentliche Texte aus dem Nachlass
Verlag | Connewitzer Verlagsbuchhandlung |
Auflage | 2019 |
Seiten | 84 |
Format | 12,1 x 20,3 x 0,8 cm |
Gewicht | 124 g |
Reihe | Edition Wörtersee |
ISBN-10 | 3937799915 |
ISBN-13 | 9783937799919 |
Bestell-Nr | 93779991A |
"Sphinx" versammelt drei bislang unbekannte Prosatexte und ein Gedicht des großen Autors Wolfgang Hilbig. In der titelgebenden, 1983 entstandenen Erzählung ergreift der namenlose Ich-Erzähler Besitz vom Leben seines Schriftstellerfreundes. Er wird zu seinem Schatten, die Erzählung driftet ins Surreal-Phantastische. Beide könne n sich ihres Ichs nicht mehr sicher sein. - Der Herausgeber Michael Opitz, Literaturwissenschaftler und Hilbig-Biograph, hat diesen im Nachlaß entdeckten literarischen Schatz mit viel Hintergrundwissen aufbereitet und einem versierten Nachwort versehen.
Leseprobe:
Wir dachten an die Erinnerung. In der Erinnerung gedachten wir der Zeiten davor, und auch dort weilten wir im Erinnern, still und beharrlich, und kehrten auf diese Weise noch weiter zurück, bis wir in der schattenhaften Kindheit waren: Sommer, die gefolgt waren von Sommern, Sonne brach täglich aus den Wolken, Gewölk, das täglich neues Gewölk entließ, und darüber wieder Wolken, - Licht, das aus dem Licht trat und wieder Licht gebar. Inmitten dieser Sommer waren wir Schatten, die aus Schatten traten, Schritte setzend, die aus Schritten folgten, Schritte, die zu Schritten wurden, und zu Schritten wurden, und zu Schritten, Schritten ...