Tabu, Trauma und Identität - Subjektkonstruktionen von PalästinenserInnen in Deutschland und der Schweiz, 1960-2015
Verlag | transcript |
Auflage | 2020 |
Seiten | 322 |
Format | 16,8 x 2,2 x 22,5 cm |
Klebebindung | |
Gewicht | 498 g |
Reihe | Histoire 174 |
ISBN-10 | 3837651363 |
ISBN-13 | 9783837651362 |
Bestell-Nr | 83765136A |
Die seit 1947 andauernden systematischen Vertreibungen der PalästinenserInnen aus Palästina/Israel gehen u.a. auf die europäische Geschichte des britischen Kolonialismus und des deutschen Nationalsozialismus zurück. Dennoch wird die palästinensische Gewalterfahrung aus dem europäischen kollektiven Gedächtnis ausgegrenzt und tabuisiert. Sarah El Bulbeisi beschäftigt sich mit den Auswirkungen dieser Tabuisierung auf PalästinenserInnen in Deutschland und in der Schweiz und mit ihren Spuren in der Eltern-Kind-Beziehung. Sie zeigt, wie sich in der Erfahrung von deutschem und schweizer Rassismus und in der Konfrontation mit »dem hegemonialen Traum von Unschuld« die traumatische Erfahrung von Siedlerkolonialismus und ethnischer Säuberung fortsetzt.
Rezension:
O-Ton: »Wir haben es mit Tabus zu tun« - Sarah El Bulbeisi im Interview bei der taz am 27.11.2023. O-Ton: »Über den Schmerz des Verschweigens« - Sarah El Bulbeisi auf https://geschichtedergegenwart.ch am 17.09.2023. »Die Studie erweitert den Blick auf den Kampf um Anerkennung (Axel Honneth, Nancy Fraser), indem sie auch die Relevanz der Anerkennung von Gewalterfahrung und Leid für die Subjekte verdeutlicht. Damit ist sie nicht nur für die Arbeit mit Geflüchteten bedeutsam, sondern generell für soziale Arbeit.« Georg Auernheimer, www,socialnet.de, 13.12.2021 O-Ton: »Das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit Fragen, die mich ganz persönlich betreffen« - Sarah El Bulbeisi im Gespräch mit der Max Weber Stiftung am 28.07.2021. »Sarah El Bulbeisi leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Auswirkungen der Nakba und deren Nichtanerkennung durch die westliche Welt. Ihre Erkenntnisse gelten generell für Angehörige gepeinigter Völker, deren Leiden nicht anerkannt werden, und si nd daher gerade in der therapeutischen Praxis von Bedeutung.« Ruth Waldvogel, https://sanp.ch, 07.02.2021 Besprochen in: IDA-NRW, 4 (2020) H-Soz-u-Kult, 01.03.2021, Joseph Ben Prestel www.sicht-vom-hochblauen.de, 14.01.2022, Evelyn Hecht-Galinski neues deutschland, 11.03.2022, Helmut Dahmer/Susi Anderle Magazin International, 2 (2022), S. Anderle / H. Dahmer Berner Zeitung, 14.10.2023, Alexandra Aregger/Tina Huber