Tausend Zeilen Lüge - Das System Relotius und der deutsche Journalismus
Verlag | Rowohlt |
Auflage | 2019 |
Seiten | 288 |
Format | 13,6 x 21,6 x 2,4 cm |
Gewicht | 347 g |
ISBN-10 | 3-7371-0086-1 |
ISBN-13 | 9783737100861 |
Bestell-Nr | 73710086M |
Es war der größte Fälschungsskandal seit Jahrzehnten: Ein Reporter des "Spiegel" hatte Reportagen und Interviews aus dem In- und Ausland geliefert, bewegend und oftmals mit dem Anstrich des Besonderen. Sie alle wurden vom "Spiegel" und seiner legendären Dokumentation geprüft und abgenommen, sie wurden gedruckt, und der Autor Claas Relotius wurde mit Preisen geradezu überhäuft. Aber: Sie waren - ganz oder zum Teil - frei erfunden.
Juan Moreno hat, eher unfreiwillig und gegen heftigen Widerstand im "Spiegel", die Fälschungen aufgedeckt. Hier erzählt er die ganze Geschichte vom Aufstieg und Fall des jungen Starjournalisten, dessen Reportagen so perfekt waren, so stimmig, so schön. Claas Relotius schrieb immer genau das, was seine Redaktionen haben wollten. Aber dennoch ist zu fragen, wieso diese Fälschungen jahrelang unentdeckt bleiben konnten. Juan Moreno schreibt mehr als die unglaubliche Geschichte einer beispiellosen Täuschung, er fragt, was diese über den Journalismus aussagt.
Rezension:
Dieses Buch wird man auch nach Jahren noch lesen - als Musterbeispiel des investigativen Medienjournalismus, als meisterhafte Analyse menschlicher Manipulationsanfälligkeit und als erschütternde Parabel über den Felix Krull des literarischen Journalismus. - Bernhard Pörksen Neue Zürcher Zeitung 20190917