Theater der Macht - Die Inszenierung der Politik in der römischen Republik
Verlag | Beck |
Auflage | 2023 |
Seiten | 710 |
Format | 18,0 x 4,7 x 25,0 cm |
Gewicht | 1249 g |
Reihe | Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung |
ISBN-10 | 3406806937 |
ISBN-13 | 9783406806933 |
Bestell-Nr | 40680693A |
PROZESSIONEN, POMP UND RITUALE - EIN NEUES BILD DER RÖMISCHEN REPUBLIK
500 Jahre währte die Geschichte der römischen Republik. Große Namen wie Brutus, Cato, Sulla, Caesar und Augustus ragen daraus hervor. Doch was war der Stoff, der ihre Welt im Innersten zusammenhielt? Ausgefeilt choreographierte Zeremonien und streng festgelegte Rituale der Macht, die in Rom wie auf einer Bühne inszeniert wurden! Triumphzug und Götterkult, Volksversammlung und Leichenbegängnis - alles fügte sich zu einer niemals endenden Aufführung, in deren unablässigem Vollzug jeder Bürger den römischen Kosmos wiedererkannte und verstand, wo darin sein Platz war.
Wer dieses Buch liest, versteht mit einem Mal, dass pomp and circumstance im alten Rom nicht einfach schmückendes Beiwerk imperialen Glanzes waren, sondern vielmehr Fundament und Rückgrat des römischen Staates bildeten. Die zahllosen Bauwerke und Denkmäler im Herzen Roms - die alle die Größe, die Heroen und die Ordnung der römischen W elt herauf beschwören - erweisen sich bei näherem Hinsehen als lebendige, bedeutungsvolle und wirkmächtige Kulisse, vor der einst das Theater der Macht aufgeführt wurde. Sie bildete den Raum, in dem Götter, Priester, Politiker und Volk einander begegneten, miteinander kommunizierten und agierten. Zugleich erschließt sich, wie wichtig die durchchoreographierten Triumphe und Trauerfeiern, die Volksversammlungen und Kulthandlungen, die dort inszeniert wurden, für die Zeitgenossen waren - dienten sie ihnen doch als Begründung und Beglaubigung der unvergänglichen Macht und Herrschaft Roms. Es war geradezu das Signum dieser Kultur, dass der Alltag der Politik auf dem Forum einerseits und die außeralltägliche Welt der Bühne, der Feiern und Spiele andererseits sich ebenso gegenseitig spiegelten bzw. teilweise durchdrangen wie die zeremoniellen, symbolisch-ausdrucksstarken Formen und zweckrationalen, technisch-instrumentellen Verfahren der Entscheidungsfindung. Das dabei verwendete Reperto ire an Gesten, Gebärden und Formeln in öffentlicher Rede, Zeremonien, Ritualen und anderen Handlungen mit symbolischer Qualität erbrachte als wichtigste Leistung die ständige Vergewisserung und Verpflichtung aller Beteiligten und legte sie auf Akzeptanz und Verbindlichkeit der römischen Ordnung fest.
Das Grundlagenwerk für das Verständnis der römischen Republik Besondere Klarheit der Darstellung mit konkreten Beispielen Circus - Triumph - Leichenbegängnis Die Präsenz der Vergangenheit als Ansporn zu neuer Größe
Rezension:
"Wer herrschen will, braucht Rituale: Karl-Joachim Hölkeskamp legt eine Studie zur politischen Kultur in der römischen Republik vor."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Uwe Walter
"Mit Zirkus, Arena und Theater wird der Plebs, dem 'einfachen Volk', der Eindruck vermittelt, sie wäre aktiver Mitspieler bei den Inszenierungen der Macht. Eindrucksvoll schildert der Autor Szenen der Teilhabe, wie man sie heute von großen Sportevents kennt."
Falter, Thomas Leitner
"Eine lesenswerte und methodisch reflektierte Kulturgeschichte der Römischen Republik"
Berliner Morgenpost
"eröffnet ein grundlegendes Verständnis jener Epoche und der Wurzeln von Politik."
PM History
"Ein umfangreiches, komplexes, reiches Buch über die vielfältigen politischen Rituale und deren integrative Kraft im alten Rom."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Peter Korte