Die wechselhafte Geschichte und die geografischen Besonderheiten Nordfrieslands haben Storms Leben und Werk nachhaltig geprägt. Geboren am 14. September 1817 in Husum, war er als junger Advokat nach dem Studium bis 1852 in seiner Heimatstadt tätig, gründete eine Familie und bildete seine poetischen Fähigkeiten aus. Nach zwölf Jahren des Exils in Preußen kehrte er 1864 in seine Heimat zurück und wirkte als Landvogt und später als Amtsrichter. Hier schrieb er Gedichte und bedeutende Novellen des poetischen Realismus. Storm starb am 4. Juli 1888 und wurde in der Familiengruft auf dem St.-Jürgen-Friedhof in Husum beigesetzt.
Der Herausgeber hat 28 Texte von Theodor Storm ausgewählt und kommentiert. Schwerpunkte bilden poetische Darstellungen von Husum und Umgebung. Im Wechsel von kommentierten Gedichten und Prosa entsteht ein facettenreiches Bild von Leben und Werk Storms, dessen 200. Geburtstag im Jahr 2017 gefeiert wird.
Dr. Gerd Eversberg, Direktor des Theodor-Storm-Zentrums in Husum und Sekretär der Theodor-Storm-Gesellschaft. Geboren 1947 in Magdeburg, studierte Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Köln. Nach seiner Promotion über den Fauststoff von Goethe war er als Studiendirektor am Gymnasium und in der Lehrerausbildung tätig. Seit 1989 ist er Direktor des Theodor-Storm-Zentrums in Husum. Arbeitsschwerpunkte: Wanderschauspiel, Marionettentheater sowie Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Bürger, Storm, Hebbel, Fontane, Detlev von Liliencron, Hans Jenny Jahnn; zur Literatur des poetischen Realismus, zur Mediengeschichte sowie zur Didaktik des Deutsch- und Philosophieunterrichts. Herausgeber u. a. der Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft, der Husumer Beiträge zur Stormforschung und der Editionen aus dem Storm-Haus. Zahlreiche Ausstellungen im Storm-Museum, Veranstalter von wissenschaftlichen Tagungen im Storm- Archiv. Theodor Storm, geb. am 14. September 1817 in Husum. Der Rechtsanwalt wurde 1852 von den Dänen wegen politischer Opposition ausgewiesen und kehrte 1864 als Landvogt in seine nun deutsch gewordene Heimatstadt zurück. Ab 1879 war Storm Amtsgerichtsrat. Er starb am 4. Juli 1888 in Hademarschen. Storm gilt als einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus. In seinem Werk ist Storm thematisch den Menschen und der Landschaft seiner Heimat zugewandt und als Künstler der Spätromantik verpflichtet, besonders in seiner liedhaft-innigen, formstrengen Natur- und Bekenntnislyrik. Seine Hauptleistung aber liegt in der Novelle. 58 solcher Novellen umfasst sein Werk, das von lyrisch gestimmten und wehmütig verklärenden Texten bis zu realistischen, stark handlungsbetonten Schicksals- und Chroniknovellen reicht. Immer wieder stellt Storm dabei die menschlichen Leidenschaften und den Kampf des einzelnen gegen überlegene Mächte mit herber, oft tragischer Gefasstheit dar.
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