Verlag | Campus Verlag |
Auflage | 2017 |
Seiten | 226 |
Format | 13,5 x 20,6 x 1,4 cm |
Gewicht | 274 g |
Reihe | Campus Studium |
ISBN-10 | 3593507153 |
ISBN-13 | 9783593507156 |
Bestell-Nr | 59350715A |
Soziale Bewegungen haben eine lange Tradition als Agenten des sozialen Wandels. In den vergangenen Jahren haben sie wieder eine besondere öffentliche Sichtbarkeit erlangt, etwa durch den Arabischen Frühling, Occupy Wall Street oder Pegida. Die Sozialwissenschaften beschäftigen sich schon seit ihren Anfangstagen mit der Frage, unter welchen Umständen Soziale Bewegungen entstehen und erfolgreich sind. Dieser Band stellt einen Überblick der Theorien über Soziale Bewegungen zur Verfügung und bietet damit einen konzeptuellen Werkzeugkasten, mit dem sich aktuelle Phänomene erfassen, beschreiben und erklären lassen. Seine theorievergleichende Perspektive ermöglicht, nicht nur Soziale Bewegungen selbst, sondern auch ihre sozialwissenschaftliche Konzeptualisierung im Wandel der Zeit zu beobachten und zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis:
Inhalt1. Einleitung 91.1 Zur Brisanz Sozialer Bewegungen 91.2 Was sind Soziale Bewegungen? 131.3 Aufbau des Buchs 162. Die Geburt der Bewegungsforschung aus dem Geist des Marxismus 222.1 Karl Marx' Theorie(n) sozialen Wandels 232.1.1 Das Frühwerk 242.1.1 Das Spätwerk 272.2 Marxismus 312.2.1 Lenin und der Sowjetmarxismus 312.2.2 Georg Lukács und die Kritische Theorie 342.2.3 Antonio Gramsci und der Postmarxismus 392.3 Anknüpfungspunkte für die Bewegungsforschung 433. Die Rebellion der Unzufriedenen 463.1 Massenpsychologie - Die Macht der Masse 473.2 Collective Behavior - Die Masse wird zum soziologischen Phänomen 493.3 Social Strain - Soziale Bewegungen zum Abbau gesellschaftlicher Spannungen 553.4 Deprivation - Die Masse wird verabschiedet 594. Wie mobilisiert man rationale Akteur_innen? 664.1 Zur Organisation Sozialer Bewegungen - Die Ressourcenmobilisierungstheorie 674.2 Die Rationalität des Status quo - (Nicht-)Beteiligung als Rational Choice 744.2.1 Das Ko llektivgutproblem 774.2.2 Lösungsvorschläge des Kollektivgutproblems 824.3 Die Leipziger Montagsdemonstrationen als Akte rationaler Handlungswahl 985. Der Einfluss politischer Strukturen und Prozesse auf Soziale Bewegungen 1045.1 Zentrale Ansätze 1055.1.1 Political Opportunity Structures 1055.1.2 Political Process 1115.1.3 Dynamics of Contention 1185.2 Empirische Studien 1245.2.1 Die Gelegenheitsstrukturen der Antiatomkraftbewegung 1245.2.2 Der lange Weg der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung 1275.2.3 Yes we can - Konfliktdynamiken im digitalen Wahlkampf 1295.3 Kritik 1326. Der Cultural Turn in der Bewegungsforschung 1376.1 Zentrale Ansätze 1386.1.1 Collective Identity und Neue Soziale Bewegungen 1386.1.2 Framing 1526.2 Empirische Studien 1676.2.1 Kollektive Identitäten auf dem Prüfstand 1676.2.2 Atomkraft, Frauenrechte und Globalisierung aus Sicht der Framing-Theorie 1746.3 Kritik 1836.3.1 Offene Fragen an die Collective Identity Theory 1846.3.2 Probleme der Framing-Theorie 1867. Ausblick: Jüngere theoretische Entwicklungen in der Bewegungsforschung 1907.1 Soziale Bewegungen in einer neoliberalen und global vernetzten Welt 1927.2 Die Digitalisierung der Social Networks 1987.3 Judith Butler und die Theorie der Anerkennung 2037.4 Körper, Emotionen, Atmosphären 207Abbildungen 210Literatur 211
Rezension:
»Beyer und Schnabel erweisen sich als gute Kenner der Forschungs- und Theoriegeschichte. Durch ihre ausgreifende Darstellung auf engem Raum ist ihnen eine sowohl für Einsteiger wie Kenner nützliche Überblicksdarstellung gelungen. Auch die Benennung von Kritik an den jeweiligen Theorien und eine Abklärung des Spannungsverhältnisses bei den Ansätzen sprechen für diese Einführung.« Armin Pfahl-Traughber, Humanistischer Pressedienst, 04.07.2017»Den Autor_innen [ist] eine kenntnisreiche, konzise und - gemessen an der Informationsdichte - auch gut lesbare Einführung gelungen. Die Beschränkung auf Theorien hebt das Buch von anderen Einführungen zu sozialen Bewegungen in deutscher Sprache ab und ist Studierenden, Lehrenden und anderen Interessierten zur Einarbeitung in das ungemein breite Themenfeld sehr zu empfehlen.« Ulf Teichmann, Soziopolis, 26.04.2018