Verlag | diaphanes |
Auflage | 2018 |
Seiten | 168 |
Format | 12,2 x 18,6 x 1,4 cm |
Gewicht | 184 g |
Reihe | TransPositionen |
ISBN-10 | 3037348186 |
ISBN-13 | 9783037348185 |
Bestell-Nr | 03734818A |
In einem funkelnden Essay entwickelt Joseph Vogl nicht nur eine Theorie des Zauderns, sondern stellt ein veritables Zaudersystem vor, in dem die »Zauderfunktion« als kontrapunktischer Begleiter einer das Abendland prägenden Geschichte der Tat in Erscheinung tritt. Dies lässt sich über die »Orestie« und Schillers »Wallenstein« bis zu den Titanen des Zauderns im 19. und 20. Jahrhundert verfolgen - ob es nun Melvilles »Bartleby« ist oder Musils »Mann ohne Eigenschaften«.
Das Zaudern ist nicht etwa als simple Suspension des Handelns zu begreifen: Es markiert die Schwelle zwischen Handeln und Nichthandeln, an der sich ein Zwischenraum reiner schöpferischer Potenz und Kontingenz auftut. Es erweist sich als Methode der Komplikation, mittels derer sowohl historisches als auch diskursives Geschehen auf seinen Nullpunkt zurückgeführt und in seiner Setzungsgewalt revidiert werden kann. Als Welthaltung, als Geste der Infragestellung werden das Zaudern und seine Pause schließlich zum St ützpunkt, zum Operationsfeld des Diskurses selbst.
Inhaltsverzeichnis:
9 - 31 Zorn und Zaudern (Joseph Vogl)33 - 49 Die erhobene Hand (Joseph Vogl)51 - 72 Ein Wallenstein-Problem (Joseph Vogl)73 - 93 Methodenlehre (Joseph Vogl)95 - 132 Labyrinthe, Schwellen (Joseph Vogl)133 - 144 Idiosynkrasien (Joseph Vogl)145 Nachbemerkung (Joseph Vogl)147 - 161 Anmerkungen (Joseph Vogl)
Rezension:
»Joseph Vogl schreibt eine Ode an das Zaudern - die Schattenseite der Tat. Denn wer nicht innehält, tilgt die Möglichkeit, dass alles auch anders sein könnte.« Ines Kappert, taz