Verlag | Kookbooks |
Auflage | 2022 |
Seiten | 232 |
Format | 14,6 x 2,5 x 21,7 cm |
Gewicht | 437 g |
Reihe | Reihe Prosa 16 |
ISBN-10 | 3948336075 |
ISBN-13 | 9783948336073 |
Bestell-Nr | 94833607A |
Ana B. oder Ampère sind die Adressaten dieser klugen, anspielungsreichen Bewusstseinserkundung, dieses für die Banalitäten, Grausamkeiten und Kriege der Gegenwart offenen Sensoriums. Indem die Aufmerksamkeit durch das Inhaltliche hindurch auf die Sprache selbst gelenkt wird, steht die Tauglichkeit einer Wirklichkeit in Frage, die sich über sprachliche Konventionen und Wahrnehmungsmuster herstellt. In assoziativen Verkettungen, rein klanglichen Sinnzuschreibungenund lyrischen Wortkomposita stellt sich unerwart neuer Sinn ein; ästhetische Verdichtungen, die das existenzielle Fremdsein aufleuchten lassen, das von der Zweckorientiertheit unserer Gesellschaft nie ganz überdeckt zu werden vermag.- Antje Rávik StrubelAuch wenn ich die Hälfte nicht "verstehe". Auch wenn ich so oft Sätze noch mal lesen muss und noch mal. Ich notiere mir unfassbar kluge, gelungene Gedanken, die Vorstellungsmaschinerie im Kopf druckt permanent wilde Bilder, und dann ist da die Zärtlichkeit, aber auch das Gra uen, die Liebe, der Verlust, mein Gott, so viel.- Sasa Stanisic
Klappentext:
Der Zeit irgendwie hinterherkommen. Welche Sprache hat die Erinnerung? Der tägliche Spazier gang ins Gedächtnis, draußen zappeln die Pappeln, ein Ameisennest, wimmelnd ringsumher aus den Kaufhäusern ... "In einem Heft verzeichnen wir das Beste & das Schlechteste eines Lebens", schreibt Edmond Jabès. "Wir tun nichts anderes als eine Geschichte mit Wörtern zu verlängern." Wann das alles begann? Es beginnt grade - poetische Freuden, poetischer Nachmittag; wir schreiben Samstag. Auf überlieferten Zetteln knirschen verwanzte Betten aus einem Weltkrieg; im Stadtviertel gegenüber gleicht der hochgezogene Neubau einer Prothese. Die Hortensie fiebert. Ich wollte mein Fühlen ausdrücken? Nun habe ich mich verloren? Es ist ganz leicht, endlich. Ein Album, das sich wie von alleine öffnet. Was findet sich unter Stunden? Tastend in alle Richtungen zugleich, zwischen Taläckerstraße & Roßmarkt an den turtelnden Glascontainern vorbei. Biografie? Asymptote? Ein Wort, das Verwandlung wird, Handlung? Alle Städte zugleich. Lustvoll hebt sich die Vogelspinne aus ihrem Pigmentbild, webt sich in Versäumnissen ein. Reisen in vergangene Jahre, bis sich widersprüchliche Kindheiten, aufgetürmt, als Einheit verwechseln. Einige taube Philosophien hüpfen als zwitschernde Vögel durchs Gleisbett. Der Zug kommt. Steigen wir auf ...Doch die Reise anerkennt kein Ziel. Sie verliert sich in Zeit - vielleicht aus einer Art Irrglauben heraus, einem Misstrauen, ob Welt nicht ganz anders sei. Tausendmal gesagte Sachen wieder von vorn, ja doch, Gewalt ist ohne Ausdruck. Eine Sekunde lässt sich nicht vernünftig denken.- Robert Stripling