Verlag | Kinzel |
Auflage | 2022 |
Seiten | 134 |
Format | 13,4 x 0,9 x 19,0 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 138 g |
ISBN-10 | 3955441679 |
ISBN-13 | 9783955441678 |
Bestell-Nr | 95544167A |
Eine Juristin, bei der im Alter von 38 Jahren die Diagnose Asperger-Syndrom gestellt wurde, legt in ihrem Buch authentisch und offen ihre Schwierigkeiten, Besonderheiten und auch Vorteile des Asperger-Daseins dar, die sie auf ihrem bisherigen Lebensweg begleitet haben.Es werden tiefe Einblicke in das Innere eines Aspies gewährt und insbesondere auch die Denkweise wird anhand von alltäglichen Beispielen plastisch geschildert.Das Buch soll auch anderen vom Asperger-Syndrom Betroffenen Mut für Offenheit im Umgang mit der Diagnose machen. Zudem soll das Buch dazu beitragen, Störungen aus dem Autismus-Spektrum bekannter zu machen und aufzeigen, dass Aspies trotz bestimmter Schwierigkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können.
Leseprobe:
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Kurzdarstellung meiner Person
3. Die Diagnostik
4. Schule - Kontakt mit Mitschülern
5. Klassenfahrten und Schüleraustausch
6. Schulunterricht
7. Erlernen von Sprachen
8. Sportverein während der Schulzeit
9. Ballsportarten im Garten
10. Kuscheltiere
11. Playmobil
12. Forsthaus Falkenau
13. Tic-Störung
14. Magersucht und seelische Störungen
15. Schweigekloster - Studium
16. Studium - Rückblick auf die Fehldiagnose der sozialen Phobie
17. Psychosomatische Klinik
18. Urlaub im Kloster
19. Die Suche nach einer Arbeitsstelle - Eine Reise durch Deutschland
20. Asperger - ein Ausschlusskriterium für eine Adoption
21. Ohrstöpsel
22. Wie geht es Dir? Wie war Deine Woche?
23. Offene / Geschlossene Fragen
24. Ja-Nein-Fragen
25. Kommunikation auf Sachebene
26. Spezialinteressen
27. Die drei Siebe des Sokrates - Kommunikation ist kein Fastfood
28. Lesen
29. Brettspiele
30. Vorteile des Asperger-Syndroms
31. Brieffreundschaft
32. Empathie und Gefühle
33. Urlaub
34. Außenwahrnehmung bei Unkenntnis der Diagnose
35. Fehlende Kenntnis der Asperger-Diagnose
36. Musik
37. Getaktetes Leben
38. Auszeiten zur mentalen Regeneration und Schlafbedürfnis
39. Alkohol
40. Soßen
41. Schnitzel Wiener Art
42. Beruf
43. Vertrauen
44. Pünktlichkeit
45. Uhr
46. Innere Ordnung / äußere Unordnung
47. Ästhetik
48. Heiß und kalt
49. Schmuck
50. Kleidung
51. Musikhören
52. Tassen
53. Corona
54. Halt
55. Was denken die anderen
56. Der Weg nach der Diagnose
57. Was will ich den Lesern mit auf den Weg geben
58. Dankesworte
1. Vorwort
Warum schreibe ich dieses Buch?
Ich habe eine Autismus-Spektrum-Störung, konkret das Asperger-Syndrom.
Ein gängiger Satz, den ich mittlerweile entäußere, seitd em bei mir Ende des Jahres 2020 im Alter von 38 Jahren die Diagnose des Asperger-Syndroms von fachärztlicher Seite gestellt wurde.
Der Interlokutor reagiert bei Nennung dieser Störung in der Regel nicht im Sinne einer nunmehr erhaltenen Erhellung über Besonderheiten seines Gegenübers. Das Asperger-Syndrom wird in der Gesellschaft manchmal der Kategorie seelische Störung bzw. psychische Störung zugeordnet. Dies ist jedoch ein Erratum, welches es gilt, in der Gesellschaft zu eradizieren, wozu auch meine Sätze beitragen sollen.
Anhand von Eindrücken und Wahrnehmungen aus meinem Leben als Asperger-Autist (oft Aspie genannt) sollen diese als Transmitter dienen, um meine der Diagnose geschuldete Gedankenwelt verständlich in die Wahrnehmung der nichtautistischen Bevölkerung einzupflanzen.
Auch sollen die dargelegten Auszüge aus meinem Leben den Lesern vor Augen führen, wie beispielhaft das Leben eines Asperger-Autisten aussehen kann und wie bei Aufeinandertreffen mit einem Asper ger-Autisten diesem eine Kommunikation einfacher gemacht werden kann, etwa durch präzise Fragestellungen.
Das Asperger-Syndrom ist - anders als etwa eine körperliche Behinderung - äußerlich als solches nicht erkennbar. Vielmehr handelt es sich um eine Entwicklungsstörung, die sich oft durch folgende Besonderheiten zeigt[1]:
- Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation
- Unterschiede bei der Wahrnehmung und Reizverarbeitung, insbesondere Reizfilterung
- außergewöhnliche Interessen und Begabungen
- ritualisierte Handlungen bzw. Abläufe
Da sich diese besonderen Wesenszüge im Inneren des Menschen abspielen, ist eine Diagnostik häufig schwierig.
Auch gelingt es gerade intelligenten Menschen, Schwierigkeiten, die sich diagnosespezifisch im Leben ergeben, durch Lerntechniken und Anpassungsmethoden bis zu einem gewissen Maß zu kompensieren.<