Verlag | Morsak |
Auflage | 2020 |
Seiten | 140 |
Format | 21,3 x 21,8 x 1,3 cm |
Gewicht | 532 g |
ISBN-10 | 3865121713 |
ISBN-13 | 9783865121714 |
Bestell-Nr | 86512171A |
Wie fühlt es sich an, über Nacht den Befehl zu erhalten, sein ganzes Hab und Gut, sein Haus und seine Heimat zu verlassen? Mit dem Wissen, dass eine Wiederkehr ungewiss ist? Sieben Vertriebene teilen ungeschönt ihre Erinnerungen der Aussiedlung aus dem Sudetenland. Ihre Geschichten, die bewusst in authentischer Sprache gehalten sind, sowie einzigartige Fotografien aus ihrem Leben gewähren einen tiefen Einblick in ein ergreifendes Stück Zeitgeschichte, das vom Vergessen bedroht ist.
vertrieben - ein Bildband über Sudetendeutsche, die nach den Verbrechen des Nationalsozialismus enteignet und gezwungen wurden, ihr Land zu verlassen. Zurück bleiben schmerzhafte Erinnerungen der Aussiedlung und eine von der Landkarte verschwundene Heimat.
Leseprobe:
das ist nicht mehr eure Heimat
Die Vertreibung, auch "Aussiedlung" um 1946 war für viele
Sudetendeutsche die furchtbarste Zeit ihres Lebens. Plötzlich
hatten sie keinen Besitz, keine Arbeit und nahezu keine
Nahrung mehr. Sämtliche Rechte wurden ihnen aberkannt,
Familien wurden zerrissen.
Bis 1918 war das Sudetenland ein Teil des Königreichs Österreich-
Ungarn. Danach gehörte es zur Tschechoslowakei, ab
1938 zum Deutschen Reich. Zwischen 1918 und 1938 wurde
die deutsche Minderheit in der Tschechoslowakei Sudetendeutsche
genannt. Ihr Siedlungsgebiet, das Sudetenland,
umfasste aber nicht nur das Gebiet der Sudeten (Gebirgszug),
sondern das gesamte Grenzgebiet der Tschechoslowakei zum
Deutschen Reich und Österreich.
Nach den Verbrechen des Nationalsozialismus wurden 1945/46
bis zu drei Millionen Sudetendeutsche zum Verlassen ihrer
Heimat gezwungen.