Verlag | Schenk |
Auflage | 2014 |
Seiten | 344 |
Format | 14,1 x 22,0 x 2,4 cm |
Gewicht | 552 g |
ISBN-10 | 3944850149 |
ISBN-13 | 9783944850146 |
Bestell-Nr | 94485014A |
Realpolitiker oder Populist? Rebell oder Reformer? Für oder gegen die EU? Viktor Orbán ist ein Staatsmann ganz anderer Art, als die uns bekannte Mehrheit der heutigen Politiker. Er empfiehlt Lösungen, die allem entgegenstehen, was momentan in Europa en vogue und akzeptiert ist. Er benutzt eine Sprache, wie sie heute in den großen Hauptstädten unseres Erdteils überhaupt nicht populär ist. Ohne Umschweife spricht er aus, was andere sich nicht zu sagen trauen. Orbán nennt die Dinge beim Namen. Er bezieht sich auf fundamentale Prinzipien. Er sieht sowohl das Gute als auch das Böse. Viktor Orbán liebt den Fußball, liebt Ungarn und liebt die Politik. Und diese drei Dinge gehören eng zusammen. Sein Traum ist ein starker Staat, ein starker ungarischer Fußball, der Aufbau einer ungarischen Gesellschaft, die auf ihre Leistungen stolz sein kann. Im Igor Jankes Buch können wir nicht nur den noch immer jungen, außerhalb seiner Heimat sehr umstrittenen, bei der Mehrheit der Ungarn aber seit Jah rzehnten populärsten Politiker kennenlernen, sondern anhand seines Lebenslaufes auch Ungarn und sein Lebensgefühl - ein wenig das der Ex-Ostblockländer - und die Widersprüche seiner Geschichte der letzten zwanzig Jahre.
Orbán steht seit mehr als zwanzig Jahren an der Spitze seiner Partei. In Europa gibt es keinen zweiten Politiker, der sich so lange an der Spitze gehalten hat, obwohl er zwischendurch auch dramatische Wendungen erleben und Niederlagen einstecken musste. Außer der Politik sind in seinem Leben noch zwei Dinge sehr wichtig. An erster Stelle die Familie, seine Frau Anikó Lévai und die fünf Kinder. An zweiter Stelle Fußball. Orbán hat sein ganzes Leben lang Fußball gespielt. Orbán ist ein Mann des Kampfes. Ein Stürmer auf dem Sportplatz, im Wahlkampf, im politischen Tagesgeschäft. Doch im Gegensatz zu zahlreichen anderen Politikern ist sein Ziel nicht nur die Macht selbst. Immer hatte er klare Ziele: Den Kommunismus zu stürzen. Mit dem Postkommunismus abzurechnen. Ungarn wieder auf die Beine zu stellen. Die von den Kommunisten zerschlagene Mittelschicht neu aufzubauen. Den Ungarn ihr Geschichtsbewusstsein und ihren Stolz zurückzugeben. Ein starkes, souveränes Land aufzubauen. Alles, wa s er tut, unterwirft er diesen Zielen. "Es gibt zwei Möglichkeiten, Orbán zu interpretieren. Als eine an alte Zeiten erinnernde Persönlichkeit, als letzten Boten einer - schon in die Seiten der Geschichtsbücher eingesperrten - politischen Auffassung, oder als einen Politiker, der über eine Zukunftsvision verfügt und seiner Zeit voraus ist. ... Welche Version ist die richtige? Die Antwort kenne ich nicht. Ich weiß nur eins: Ich hatte mehr als ein Jahr lang die Gelegenheit, aus nächster Nähe einen der interessantesten Politiker unserer Zeit zu beobachten." (Igor Janke)