"Wald statt Asphalt!", skandieren die Demonstrant_innen auf ihrem Weg durch den Frankfurter Stadtteil Riederwald. Als sie dann am Fechenheimer Wald ankommen, rufen sie: "Fecher bleibt!" Sie sind angekommen an einem ökologisch wichtigen Auenwaldstück des Frankfurter Grüngürtels, das sechzehn Monate bis zur polizeilichen Räumung besetzt und bewohnt war von einer Gruppe meist jugendlicher Klimakämpfer_innen. Wie unter einem Brennglas zeigt sich in dieser ökologisch-politischen Auseinandersetzung, wie ein fragwürdiges Autobahnprojekt, das vor über 40 Jahren geplant worden war, mit allen juristischen, politischen und polizeilichen Mitteln durchgesetzt wird. Es ist ein Lehrstück deutschen Autowahns, der sich im rücksichtslosen Autobahnbau und den Naturzerstörungen ausdrückt, angetrieben von mächtigen Wirtschaftsinteressen. Dagegen setzten Klimakämpfer_innen und Wegbereiter_innen einer nachhaltigen Mobilität in mehr als 70 Waldspaziergängen jeden Sonntag sinnlich erlebbare, fachliche Vor träge und Entwürfe für eine naturfreundliche Zukunft.Das Buch klärt auf über Verkehrsplanung, juristische Auseinandersetzungen und Ökologie des Waldes auf und dokumentiert den zivilen, vielfältigen Widerstand und die Öffentlichkeitsarbeit vor und nach der Rodung und die Erfahrungen aus über 40 Jahren politischem Bürger_innen-Engagement für eine echte Verkehrswende. Die Räumung der Besetzung und die Rodung des Waldes konnten trotz aller Mühen der jungen Waldbesetzung und der lokalen Initiativen nicht verhindert werden, aber die utopischen Gedanken bleiben und leben in Aktionen zur Waldrettung und gegen den Autobahnbau weiter. Fecher lebt!
Friedhelm Ardelt-Theeck, Romanist M. A., betriebswirtschaftl. Weiterbildung mit Schwerpunkt PR+Marketing, freier Mitarbeiter bei der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (KVG OF). Seit 40 Jahren im Widerstand gegen den Autobahnbau im Frankfurter Osten. Seit über 35 Jahren im Vorstand der Bürgervereinigung Nordend e.V. (BVN e.V.) und seit 30 Jahren Sprecher des Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn (AUA), fachliche Begleitung der Planfeststellungsverfahren A 66 und A 661, 1989 Mitgründer der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Verkehrsinitiativen, 1999 Mitgründer "Runder Tisch Verkehrspolitik im Frankfurter Osten" und 2019 Mitgründer des Bündnis Verkehrswende Frankfurt. Mitarbeit im Bündnis Verkehrsinitiativen auf Bundesebene. Zusammen mit dem AUA persönlich ausgezeichnet mit Frankfurter Umweltpreis 2010 und zusammen mit der BVN e.V. mit dem Stadtteilpreis Nordend 2013 Willi Loose, geb. 1952 in Frankfurt a. M. Bis 1992 aktiv in einigen Frankfurter Verkehrsinitiativen gegen den Autobahnbau und für den Ausbau des ÖPNV. Von 1992 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Verkehrsbereich des Öko-Instituts in Freiburg. Von 2006 bis 2019 Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing e.V. in Berlin. Seit 2021 wieder wohnhaft in Frankfurt und wieder aktiv im Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn und im Verkehrswendebündnis Frankfurt. Angelika Seidler studierte Sozialarbeit in Darmstadt und Diplompädagogik in Frankfurt. Sie war in der Quartiersarbeit zwanzig Jahre im Frankfurter Stadtteil Bockenheim beim Türkischen Volkshaus und beim Nachbarschaftsheim tätig; dann langjährige Tätigkeit beim Diakonischen Werk in der Gemeinwesenarbeit. Da entstand das Bundesprogramm MehrgenerationenHäuser. Sie entwickelte eine Gemeinwesen orientierten Begegnungsstätte, war eine der drei Sprecherinnen der 38 Hessischen MehrgenerationenHäuser und als Delegierte im 2015 gegründeten Bundesnetzwerk mit 540 Häusern, Ansprechpartnerin für Bürgerschaftliches Engagement. Zu den Themen Bürgerschaftliches Engagement und Gemeinwesenarbeit bietet sie seit 2019 Lehraufträge an der EHD in Darmstadt an. In Altersruhezeit widmet sie sich in Frankfurt sozial-ökologischen Themen und arbeitet bei klimattac, einer Arbeitsgruppe von Attac Frankfurt mit.
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