Weimar im Exil - Die Kultur der Republik am Pazifik
Verlag | Edition Text und Kritik |
Auflage | 2021 |
Seiten | 302 |
Format | 15,4 x 2,0 x 23,2 cm |
Gewicht | 444 g |
ISBN-10 | 3967075583 |
ISBN-13 | 9783967075588 |
Bestell-Nr | 96707558A |
Fragen nach den interdisziplinären und interkulturellen Auswirkungen des künstlerischen Schaffens im Exil wie auch nach den positiven kulturellen Folgen der Emigration haben den Blick der Exilforschung geweitet. Bezieht man die Vorgeschichte des Exils und damit die Ära von Weimar ein, ergeben sich noch weitere Ansatzpunkte.Brachten die im Exil keimenden 'Gedanken an Deutschland' letztlich nicht auch eine Verbundenheit mit der Weimarer Kultur zum Ausdruck, für die so viele der Exilierten vor 1933 gestanden haben und eingestanden sind? Sie war immerhin die Ursache für ihre Vertreibung und Flucht, für ihr Exil und Leben in der Fremde.Der Band "Weimar im Exil" fragt nach den Kontinuitäten zwischen der Kultur der 1920er und 1930er Jahre und den Künsten in der Emigration. Denn zwar wurde Erstere aus Deutschland vertrieben und nahm im Exil auf jeden Fall Schaden, der 'Wartesaal' des Exils stellte eine ungeheure Belastungsprobe für die Akteure der Weimarer Kultur dar; gleichwohl ist fest zuhalten, dass die 'Idee' Weimar mit ins Exil genommen wurde, dass - bei aller Verlusterfahrung der Emigration - Weimar mit Blick auf die Vielzahl der an die Westküste der USA geflohenen Intellektuellen vor allem in der Filmmetropole Los Angeles weiterwirkte, wenn auch mit Verzögerung. Die Vorstellung von 'Weimar am Pazifik' mag vielleicht übertrieben sein. Das ungeachtet der politischen Instabilität aufregende kulturelle Klima und die impulsgebende Pluralität der Medienrepublik Weimar lassen sich auf keinen Fall mit der Exilgemeinde am Pazifik vergleichen; gleichwohl konnte und wollte diese ihre Ideen von Weimar und Erinnerungen an diese entscheidende Phase deutscher Geschichte und Kultur nicht vergessen. Solchen bislang wenig beachteten Kontinuitäten widmen sich die hier versammelten Aufsätze, u. a. finden Vicki Baum, Bertolt Brecht, Bruno Frank, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger und Thomas Mann, Theodor W. Adorno und Ludwig Marcuse, Ernst Lubitsch und Fritz Lang Beachtung.