Verlag | Milena Verlag |
Auflage | 2024 |
Seiten | 420 |
Format | 16,0 x 2,0 x 23,0 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 625 g |
ISBN-10 | 3903460281 |
ISBN-13 | 9783903460287 |
Bestell-Nr | 90346028A |
Was wäre, wenn ...? Otto Basil schrieb mit diesem Roman in den Sechzigerjahren eine ungeheuerliche Satire auf das "Dritte Reich". Hitlers Armeen haben den Krieg gewonnen, es gibt nur noch das Germanische Weltreich und Japan. Der Tanz in den Untergang des Dritten Weltkriegs ist nicht mehr aufzuhalten.
Hitler hat gesiegt, die Atombombe fiel nicht auf Hiroshima, sondern auf London. Das Germanische Weltreich ist errichtet. Lediglich der großasiatische Raum wird von den Japanern beherrscht. Berlin ist die Hauptstadt der Macht, die Hauptstadt Deutschlands und damit der halben Welt. Der Papst und der Dalai-Lama werden in einer Kölner neurochirurgischen Klinik gefangen gehalten, von Irland bis zum Ural erheben sich die SS-Ordensburgen, die Zuchtmutterklöster, die Walhallen der Ariosophen, die Napolas und Untermenschenlager. Das ist die Kulisse, als Adolf Hitler stirbt und unter ungeheurem Pomp bestattet wird. Sein Nachfolger heißt Ivo Köpfler (Heil Köpfler!). Mittendrin in diesem Albtraum der getreue Parteigenosse Albin Totila Höllriegl, ein Österreicher, den ein gewaltiger Auftrag nach Berlin führt ... Wenn das der Führer wüsste sorgte sowohl auf der Frankfurter Buchmesse 1966 als auch bei der Literaturkritik für Aufsehen und wurde zum Verkaufsschlager, der sich einige Zeit in den Be stsellerlisten halten konnte. Ein Roman, den man nicht mehr vergisst. Mit Gastauftritten von Heimito von Doderer und Martin Heidegger, für den Basil eigens eine Kunstsprache erfunden hat.
Rezension:
Man legt diesen Roman mit Atemnot aus der Hand. ORF Diese Wiederentdeckung ist zum Fürchten. Peter Pisa, Kurier Basils Buch, an dessen endzeitlicher Atmosphäre Quentin Tarantino seine helle Freude hätte, gerät zum NS-Roadmovie: Albin Höllriegls VW und Hitlers Autobahnen sind dafür prädestiniert. Marcel Atze Basils krude Geschichtsfantasie, die eine Satire auf den Nationalsozialismus, aber auch eine bittere Parodie auf die weltpolitischen Verhältnisse der Nachkriegszeit ist, hat sich sehr gut gehalten und ist auch deshalb frisch und lesbar geblieben, weil der Autor sich trotz seines Themas in kein moralisches Korsett zwängen ließ. Falter So wüst, krude, perfide, bösartig, grotesk atemberaubend und durch und durch nicht im Geringsten zur Identifikation einladend - es gibt nicht einen Charakter, der auch nur einen sympathischen Wesenszug aufweist - war damals seit Längerem kein deutschsprachiger Roman mehr gewesen. Nicht mehr seit Günter Grass' Blechtrommel von 1959. Verglichen m it dem Danziger ist Basil trockener. Zugleich aber rabiater. Und in seiner Konsequenz auch selbstpeinigender. Der Standard Man muss dieses Buch bis zum bitteren Ende gelesen haben. Katharina Schmid, Wiener Zeitung Es gibt kein Entrinnen aus dieser stickigen, entmenschlichten, apokalyptischen Welt, die Otto Basil erschaffen hat: weder für seine Romanfiguren noch für den Leser, der doch immer so gerne auf der Seite der Guten steht. Doch die Guten existieren nicht. Süddeutsche Zeitung