Der vorliegende Band mit über 600 Briefen, unter deren Adressaten sich neben Else Lasker-Schülers Familie und ihren Verlegern vor allem Künstlerfreunde wie Karl Kraus, Karl Wolfskehl und Franz Marc finden, begleitet den Weg der Dichterin aus der bürgerlichen in die künstlerische Existenz. Die hier zum großen Teil erstmals publizierten Briefe lassen unmittelbar teilhaben an jenen für sie entscheidenden Jahren, in denen sie sich vor allem als Lyrikerin einen Namen macht und ihr poetisches alter ego Prinz Jussuf von Theben das Licht der Welt erblickt. Diese autobiographischen Zeugnisse, in denen die Grenzen zwischen Leben und Poesie oft fließend sind, erhellen bislang unbekannte oder kaum beachtete biographische, werk- und zeitgeschichtliche Hintergründe.
Inhaltsverzeichnis:
Aus dem Inhalt:
Briefe 1893-1913
Anmerkungen:
Siglenverzeichnis / Verzeichnis der editorischen Zeichen / Anmerkungen zu den Briefen / Werkregister / Namenregister / Editorische Nachbemerkung / Verzeichnis der Briefe"
Else Lasker-Schüler wurde am 11. Februar 1869 in Elberfeld (heute ein Stadtteil von Wuppertal) als Tochter eines jüdischen Privatbankiers geboren. Nach der Heirat mit dem Arzt Berthold Lasker siedelte sie nach Berlin über, wo sie sich ihrer zeichnerischen Ausbildung widmete. 1899 wurde ihr Sohn Paul geboren. Im selben Jahr veröffentlichte sie auch erste Gedichte in der Zeitschrift Die Gesellschaft, 1902 folgte ihr erster, noch impressionistisch geprägter Gedichtband Styx, mit dem sie bekannt wurde. Nach ihrer Scheidung heiratete sie den Schriftsteller Herwarth Walden, den Herausgeber der expressionistischen Zeitschrift Der Sturm. 1906 erschien ihr erstes Prosawerk Das Peter-Hille-Buch, dem in den folgenden Jahren viele weitere folgten. Lasker-Schüler wandte sich schließlich dem Expressionismus zu und verfaßte neben Lyrik und Prosaliteratur auch Essays, Theater- und Literaturkritiken. Sie war eine exzentrische Frau, die durch ihr Auftreten und ihre (Ver)Kleidungen Konventionen herausforderte und Aufsehen und Anstoß erregte. Nach dem Tod ihres Sohnes 1927, zog sie sich zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurück. 1932 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Kleist-Preis geehrt, mußte aber schon ein Jahr später aufgrund öffentlicher Angriffe ins Exil in die Schweiz gehen. Es folgten mehrere Palästina-Reisen. Am 22. Januar 1945 starb Lasker-Schüler in Jerusalem. Heinz Rölleke ist emeritierter Professor für Deutsche Philologie und Volkskunde an der Universität Wuppertal und einer der maßgeblichen Märchenforscher. 1985 erhielt er den Preis der Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach und den Staatspreis des Landes Hessen. 1999 wurde ihm der Brüder Grimm-Preis der Philipps-Universität Marburg verliehen, 2006 der Reichelsheimer Märchenpreis, 2013 der Europäische Märchenpreis der Kahn-Stiftung sowie der Thüringer Märchen- und Sagenpreis.
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