Wie ähnlich ist uns der Zackenbarsch, dieses äußerst hässliche Tier - Roman
Verlag | Leykam |
Auflage | 2023 |
Seiten | 320 |
Format | 13,5 x 2,9 x 21,2 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 480 g |
ISBN-10 | 3701182698 |
ISBN-13 | 9783701182695 |
Bestell-Nr | 70118269A |
Auch Zackenbarsche sind nur Menschen.Schräge Figuren, böse Komik, Verzweiflung und Hoffnung: Ein kühner, rasanter Roman, in dem es um die Frage geht, ob auch Monster Menschen sind. Cornelia Karl führt ein zufriedenes Durchschnittsleben als berufstätige Frau und alleinerziehende Mutter. Dieses Leben endet jäh, als ihre zwölfjährige Tochter Elli spurlos verschwindet. Die polizeiliche Fahndung bleibt ergebnislos, der Fall landet bei den Akten. Ihre Trauer um Elli verwandelt sich in ein explosives Gemisch aus Wut, Trotz, Sarkasmus und Skrupellosigkeit. Sie beschließt, ihre Tochter im Alleingang zu finden, koste es, was es wolle. Die erste heiße Spur führt zu einem Sexualtherapeuten, der pädophile Männer behandelt. Cornelia Karl beginnt eine Affäre mit ihm, und die Suche wird zu einem aberwitzigen Spiel rund um Liebe, Lüge und die Macht der Hoffnung.Ein Shakespear'sches Drama mit feministisch-sarkastischem Grundton über ein abseitiges Thema - niemand kann das besser als Anita Augustin. Humorvoll, schräg und bissig bis zum letzten Tabu.Ein feministisches Drama in drei Akten: Wolf Haas meets Ophelia
Leseprobe:
Wie es aussieht, habe ich meinen Humor verloren. Wie es aussieht, muss ich mir einen neuen Humor suchen, weil der alte unauffindbar ist, sehr schade, es war ein guter Hu-mor, das können Sie mir glauben, und wenn Ihnen zufällig ein herrenloser Humor über den Weg läuft, der nach seinem Frauchen sucht, dann rufen Sie mich bitte an, hier meine Nummer: 0815.War das jetzt schon witzig?Schon so mit neuem Humor?Hm, schwer zu sagen, auf jeden Fall war es ein Versuch, nur die Nummer stimmt nicht, das ist keine Nummer mehr, unter der man mich erreichen kann.0815. Was würde ich dafür geben, wenn das wieder meine Nummer wäre. Telefon-nummer, Kontonummer, Lebensnummer. Morgens aufstehen, Frühstück machen, Tochter aus dem Bett scheuchen ("Elisabeth! Jetzt aber dalli!"), dann ab in den Tag. Elli zur Schule, ich zur Arbeit. Ein solider Job, anständig bezahlt, es hat immer gereicht für Elli und mich, sogar Urlaub haben wir gemacht, natürlich am Meer, sehen Sie da, in diesem Album, das ich jetzt für Sie aufschlage, da sind die Fotos.Beweisfotos.Aus meinem 0815-Leben als alleinerziehende Mutter.Elli mit fünf, am Strand beim Sandbuddeln, den roten Plastikeimer gibt es immer noch irgendwo im Keller.Elli mit sieben, im Hello-Kitty-Bikini, ein bisschen zu dick, Pausbacken und Fettröllchen, sie lacht in die Kamera, ich war auch übergewichtig damals, wir haben immer gut har-moniert, wir zwei.Elli mit elf, hochaufgeschossen, dürr. Hinter ihr ein Schild, AUTOGRILL, da waren wir gerade auf dem Weg nach Bella Italia, sie macht das Victoryzeichen, mit ernstem Ge-sicht, die Aufnahme hat mich damals, wie soll ich sagen, irritiert, weil Elli so fremd aussieht. So erwachsen.Das letzte Bild, das ich von Elli habe, klebt nicht im Album. Es steht im Netz. Sie können es unter vermisste-kinder.net abrufen.