Wissen in Recht und Sprache - Viele Stimmen, vage Grenzen
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2024 |
Seiten | 287 |
Format | 15,8 x 1,5 x 23,6 cm |
Gewicht | 440 g |
Reihe | Sprache und Medialität des Rechts / Language and Media of Law 7 |
ISBN-10 | 3428191838 |
ISBN-13 | 9783428191833 |
Bestell-Nr | 42819183A |
Der Sammelband beruht auf einer Diskussion im Heidelberger AK »Recht und Sprache« 2020, als einschneidende gesundheitspolitische Maßnahmen mit »der Wissenschaft« legitimiert wurden. Der erste Beitrag plädiert philosophisch für einen praxisbezogenen und dynamischen Wissensbegriff. Untersuchungen aus Rechts-, Sprach- und Kunstwissenschaften erwidern mit Überlegungen zur Körperlichkeit, Historizität, Performativität und Diversität von Wissen und thematisieren Wissensanmaßungen, besonders vor Gericht.
Der Sammelband beruht auf einer Diskussion im Heidelberger Arbeitskreis »Recht und Sprache« im Jahr 2020, als einschneidende gesundheitspolitische Maßnahmen mit »der Wissenschaft« legitimiert wurden. Der Eröffnungsbeitrag plädiert philosophisch für einen praxisbezogenen und dynamisch-prozessualen, trotzdem strengen Wissensbegriff: Wissen soll historisch für neue Erkenntnisse offen sein, aber zuverlässige Orientierung in Theorie und Praxis bieten und nicht durch andere Arten der Gewissheit verwässert werden. Untersuchungen aus Rechts-, Sprach- und Kunstwissenschaften erwidern: Einige reklamieren Partizipation und Wissensgerechtigkeit mit Untersuchungen zur Diversität, Performativität und Körperlichkeit des Wissens unterprivilegierter Gruppen. Andere zeigen, wie der europäisch aufgeklärte Wissensbegriff gegenwärtig politisch instrumentalisiert und aufgelöst wird. Anhand der Menschenrechts- und Klimathematik sowie der Themen von KI, Kinderschutz, Gender, Asyl-, Corona- und Katastroph enpolitik wird Wissen vor Gericht thematisiert.
Inhaltsverzeichnis:
Harald Wohlrapp: Was ist Wissen? Ein (neuer) Vorschlag zur Bestimmung des Wissensbegriffs
Peter Schiffauer: Was können Rechtskundige wissen?
Regina Schidel: Wissensungerechtigkeit. Eine rechtsphilosophische Perspektivierung
Nicole Zilberszac: Legal Objectivity. Towards a material and embodied approach
Katja Leyhausen-Seibert: Zur Sozialtechnologie des Katastrophismus
Thomas-Michael Seibert: Wissen vor Gericht
Izabela Jedrzejowska-Schiffauer: Zum Verhältnis zwischen Wissen und Weltanschauung im Verfassungsrecht. Ein Versuch über das Konzept des Kerns der Menschenrechte
David Cuenca Pinkert: Das Wissen des Gerichtsdolmetschers
Valentin Feneberg: »Vernünftige Verfolger«? Realitätskonstruktion mit Erfahrungssätzen in der deutschen Syrienrechtsprechung
Friedemann Vogel: (Un)Gewissheit im Rechtsdiskurs. Sprachliche Indikatoren für Faktizitätsansprüche in Gerichtsentscheidungen und juristischen Fachaufsätzen aus diskursmetris cher Perspektive
Thomas Coendet: The Legal Knowledge of Artificial Intelligence
Margret Mundorf: Recht vermitteln. Perspektivität in der Vermittlung juristischen Wissens in Fort- und Weiterbildung