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Zur Internalisierung sexistischer Normen im Kontext cis-weiblicher Subjektivierungsprozesse
Verlag | Universitätsverlag Kiel / Kiel University Publishi |
Auflage | 2025 |
Seiten | 116 |
Format | 15,5 x 0,8 x 23,0 cm |
Gewicht | 206 g |
Reihe | Kieler Berichte 29 |
ISBN-13 | 9783910591578 |
Bestell-Nr | 91059157A |
Die Auseinandersetzung mit verinnerlichtem Sexismus ist in den vergangenen Jahren zunehmend im populären Diskurs angekommen. Wissenschaftlich wird sich mit diesem Phänomen bislang aber nur sporadisch befasst. Subjekttheoretische und damit machtkritische Betrachtungen fehlen gänzlich. Dabei ist die Subjektivierungstheorie besonders geeignet, um Prozesse der Verinnerlichung von Normen zu erklären und das Spannungsfeld zwischen Eigenständigkeit der Subjekte einerseits und normativen gesellschaftlichen Ansprüchen andererseits zu analysieren, das im Kontext pädagogischer Bestrebungen und im Sinne feministischer Befreiung zentral ist. An diesem Punkt setzt der vorliegende Beitrag an, indem er nach der Relevanz der Internalisierung sexistischer Normen im Kontext cis-weiblicher Subjektivierungsprozesse fragt. Dazu wird auf der Grundlage subjekttheoretischer Ausführungen (Althusser, Foucault, Butler), zentraler (de-)konstruktivistischer Konzepte zu Geschlecht sowie einer Begriffsbestimmung von Sexismus zunächst hergeleitet, dass es sich bei sexistischen Normen um einen Wirkungsmechanismus der Machtstruktur Sexismus handelt. In Subjektivierungsprozessen verinnerlichen cis-weibliche Personen sexistische Normen. Es ist von einem konstitutiven Wechselverhältnis zwischen cis-weiblichem Subjekt und sexistischer Struktur zu sprechen. Darauf aufbauend nähert sich die vorliegende Arbeit der Fragestellung zudem mit einer empirischen Untersuchung, in der Daten im Rahmen einer Gruppendiskussion mit vier cis-weiblichen Personen erhoben und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Es konnte theoretisch erklärt und empirisch bestätigt werden, dass die Internalisierung sexistischer Normen im Kontext cis-weiblicher Subjektivierungsprozesse relevant ist, indem sie auf Mikroebene Einfluss auf das subjektive Selbst, das Verhalten und die Emotionen der befragten Personen nimmt und auf Makroebene zentral für die Reproduktion der Machtstruktur Sexismus ist. Insbesondere di e Feststellung, dass der Einfluss sexistischer Normen sich kaum reduzieren lässt - werden bestimmte Normen in Reflexionsprozessen dekonstruiert, werden diese scheinbar unmittelbar von anderen Normen abgelöst - wirft Fragen danach auf, wie sexistischen Normen im Sinne feministischer Befreiung auf Mikroebene begegnet werden kann.