Zwischen contrat de mandat und Abstraktionsprinzip. - Das Stellvertretungsrecht in der elsässischen Gerichtspraxis in den Jahren 1871-1900.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2023 |
Seiten | 193 |
Format | 24,0 x 1,0 x 30,6 cm |
Gewicht | 308 g |
Reihe | Schriften zur Rechtsgeschichte 218 |
ISBN-10 | 3428190351 |
ISBN-13 | 9783428190355 |
Bestell-Nr | 42819035A |
Moritz P. Bach untersucht in seiner Arbeit die stellvertretungsrechtliche Gerichtspraxis im Reichsland Elsass-Lothringen zu einer Zeit, in der dort mit der parallelen Geltung des Code Civil von 1804 und des reichsdeutschen ADHGB von 1862 zwei völlig unterschiedliche Rechtsordnungen aufeinanderprallten. Nach einem Vergleich des normativen Bestandes zeigt der Autor auf, dass die reichsländischen Gerichte das französische Recht im Einklang mit dem ADHGB und dessen Rechtsprinzipien auslegten.
Moritz P. Bach untersucht in seiner Arbeit die Gerichtspraxis im Reichsland Elsass-Lothringen zu einer Zeit, in der dort mit der parallelen Geltung des Code Napoléon von 1804 und des reichsdeutschen ADHGB von 1862 zwei völlig unterschiedliche Rechtsordnungen aufeinanderprallten. Besonders deutlich wird dies im Stellvertretungsrecht: Dem französischen Recht ist mit dem Vertragstypus des »contrat de mandat« eine Unterscheidung zwischen Vertretungsmacht und Grundverhältnis weitgehend unbekannt, während die deutsche Kodifikation insoweit eine klare Differenzierung vorsieht. Nach einem Vergleich des normativen Bestandes zeigt der Autor im Wege der Rechtsprechungsanalyse auf, dass die reichsländischen Gerichte das französische Recht im Einklang mit den Rechtsprinzipien des ADHGB auslegten. Diese Ergebnisse ordnet er den noch heute geltenden Kategorien zu und weist nach, inwiefern ein Nebeneinander von Rechtsordnungen als Laboratorium der Rechtsfortbildung fungieren kann.
Inhaltsverzeichnis:
I. Einleitung
Ausgangspunkt und Problemaufriss - Themenwahl - Aufbau der Arbeit
II. Rechtslage nach den Normtexten
Grundverständnis des Stellvertretungsrechts - Stellvertretungsrechtliches Abstraktionsprinzip - Überschreitung der Vertretungsmacht - Offenkundigkeitsprinzip - Zusammenfassung
III. Gerichtspraxis am Gericht in Colmar
Geschichtliche Entwicklung des Gerichts in Colmar - Analyse der Gerichtspraxis
IV. Schluss
Weit überwiegend revisionsfeste Entscheidungen - Leitlinien der Colmarer Gerichtspraxis - Ein Beitrag zur Rechtsfortbildung?
Anhang
Literatur- und Quellenverzeichnis
Verzeichnis der analysierten reichsländischen Urteile
Stichwortverzeichnis
»Between Contrat de Mandat and the Principle of Abstraction. The Principles of Representation in Judicial Practice of Alsace-Lorraine from 1871 to 1900«: In his study, Moritz P. Bach examines the judicial practice in Reichsland Alsace-Lorraine at a place where and time when the German ADHGB from 1862 clashed with the French Code Napoléon from 1804, both conveying very different principles of representation in civil law. After a comparison of aforementioned legal texts, the author uses case law analysis to verify that Alsacian courts interpreted and developed French law according to the German ADHGB and its categories.