Von sich selbst wissen, 2 Audio-CDs - Dieter Henrich erzählt über Erinnerung und Dankbarkeit. 124 Min.
Verlag | Suppose Verlag |
Auflage | 2020 |
Format | 13,2 x 13,8 x 1,7 cm |
Gewicht | 98 g |
Artikeltyp | Hörbuch |
ISBN-10 | 3863852001 |
EAN | 9783863852009 |
Bestell-Nr | 86385200A |
"In allem Wissen, auch im selbstvergessenen, im Schaffen wie im Betrachten, im Streit und in der Liebe, sind die gegenwärtig, die von sich selbst wissen."
Auf "Von sich selbst wissen", seinem wohl persönlichsten Dokument, gerät Dieter Henrich aus dem Gespräch heraus ins Erzählen, wie auch ins spontane Philosophieren. Im Medium seiner Stimme verlässt er die Strenge seiner Begründungen in der Philosophie und schlägt den Bogen von seinen weltweit beachteten Forschungen und Konzeptionen zu seiner Kindheit in der Weimarer Republik und seiner Jugend bis 1945. In der Erzählung einiger prägender und dramatischer Erlebnisse jener Zeit tritt etwas von den Motiven hervor, die Menschen in das Philosophieren hineinziehen und die eine der Wurzeln der kulturellen Bedeutung der Philosophie ausmachen. Er lässt nachvollziehen, warum alle Menschen im Ansatz von philosophischen Fragen bewegt sind - und wie dann der Alltag mit Metaphern für die Philosophie als solche aufwartet, bevor irgendein Bild ungswissen von ihr die Menschen berührt hat. Philosophie als Disziplin - das ist für Dieter Henrich dann auch eine architektonische Kunst der Zuordnung von "riesigen Dimensionen des Nachfragens", vergleichbar den Entwürfen jener Straßenbahnsysteme, die ihn schon als Kind faszinierten. Nie den Erfahrungen im Menschenleben samt seinen Verwirrungen und Ambivalenzen fern, richtet er den philosophischen Blick auf die eigenen Lebensprobleme und Krisenerfahrungen in einer Weise, die um eine allgemein zu begründende Tiefenanalyse bemüht ist. So blitzen in dem, was er in bildkräftiger Sprache erzählt, immer wieder Glanzlichter von Durchblicken und Perspektiven auf, die seiner philosophischen Besinnung entstammen. Ein langer Krankenhausaufenthalt in sehr jungen Jahren versetzte ihn bereits in den Konflikt zwischen der Möglichkeit der Nichtigkeit von allem, was verlässlich und bedeutsam schien - eine Frühgestalt von Nihilismus, gegen den sich die heimatliche Glückserfahrung im Leben mit den Eltern zu behaupten hatte. So sieht Henrich eine Verwandtschaft zwischen Philosophie und Religion, als deren Schnittstelle seine Gedanken zur Dankbarkeit gelten dürfen. Eine andere seiner Thesen, dass nämlich alle Menschen philosophieren, ist er abschliessend bereit, auf persönlichste Weise zu erweitern: Es gibt keinen guten Philosophen ohne eine Verletzung, die zu einer bewegenden Kraft auf seinem Weg geworden ist.
Inhaltsverzeichnis:
CD1: 01 Dem Menschen eigentümlich 02 Philosophie als Architektur 03 Elternliebe und Existenzangst 04 Vorbild Platon 05 Hebammenkunst 06 Vergegenwärtigung des Nihilismus 07 Erinnerung und Dankbarkeit 08 Sammlung des Lebens
09 Kindererinnerungen 10 Erinnerungen mit Lebensbedeutung 11 Die Zeit läuft rund ab (Nietzsche) 12 In Gottes Namen (Leibniz) 13 Ewigkeit 14 Nie wieder so schön 15 Bei sich selber sein 16 Grundevidenzen CD2: 01 Ein schönes Alter 02 Alltagsdenken 03 Interpersonalität 04 Im Dritten Reich: Permanente Herausforderung 05 Kommandant
06 Geballte Krisenerfahrung 07 Der Lehrer als Fackelträger 08 Im Moment entstanden 09 Endlichkeit und darüber hinaus 10 Noch immer auf dem Wege 11 Vollendung im Mitsein