Verlag | Kampa Verlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 176 |
Format | 15,1 x 1,8 x 21,1 cm |
Gewicht | 333 g |
ISBN-13 | 9783311350156 |
Bestell-Nr | 31135015M |
Elsa M. Anderson ist eine berühmte Konzertpianistin. Doch als sie in Wien Rachmaninows »Piano Concerto Nr. 2« spielen soll, vermasselt sie es. Sie verlässt die Bühne, und ihre Identität als Wunderkind wird auf einen Schlag unstet.
Deborah Levy, wie auch in ihrer bekannten living autobiography stets auf der Suche nach den »missing female characters«, entwirft in Augustblau widerspenstige und liebenswerte Figuren, die sich selbstbestimmt entziehen, um dann wieder aufzutauchen und ihre Geschichten selbst zu erzählen.
Elsa M. Anderson ist eine berühmte Konzertpianistin. Doch als sie in Wien Rachmaninows »Piano Concerto Nr. 2« spielen soll, vermasselt sie es. Sie verlässt die Bühne, und ihre Identität als Wunderkind wird auf einen Schlag unstet.
Drei Wochen später beobachtet sie auf einem Flohmarkt in Athen eine Frau, die zwei mechanische Tanzpferde kauft. Elsa fühlt sich auf sonderbare Weise mit der Unbekannten verbunden und hält sie für ihre Doppelgängerin. Sie beginnt die Frau zu suchen, mit ihr in Gedanken zu kommunizieren. Doch die Frau, nicht gewillt, sich widerstandslos zum Alter Ego machen zu lassen, läuft Elsa in den Straßen von Paris davon.
Und so versucht Elsa mithilfe und trotz ihres Doubles, ihrer Mütter, ihres Adoptivvater-Klavierlehrers, ihrer Liebsten und Schüler_innen ein neues Ich zu komponieren, ihre eigene Geschichte zu spinnen.
»Vielleicht tust du es, sagte sie.
Vielleicht tue ich was?
Nach Zeichen suchen.
Nach was für Zeichen?
Nach Grü nden zu leben.
Es war kein Flüstern.«
Deborah Levy, wie auch in ihrer bekannten living autobiography stets auf der Suche nach den »missing female characters«, entwirft in Augustblau widerspenstige und liebenswerte Figuren, die sich selbstbestimmt entziehen, um dann wieder aufzutauchen und ihre Geschichten selbst zu erzählen.
Leseprobe:
»Zum ersten Mal, seit sie in meinem Leben aufgetaucht war, sah ich ihr direkt in die Augen. Sie nahm meinen Blick an, und ich sah einen Teil des Menschen, der sie war, nicht den Menschen, den ich in ihr sehen wollte. Es war kein angenehmer Augenblick. Tränen strömten herab und machten ihr weißes Seidenkleid nass. Wir sollten nie die Kraft eines Menschen überschätzen, nur weil es uns gerade gelegen kommt, sagte sie. Nach einer Weile schlug sie vor, dass wir zusammen losgehen, um meine Jacke aus der Reinigung zu holen.«