Dshamilja ist eine selbstbewusste junge Frau, geradeheraus und zupackend. Sie lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen Kirgisiens - allein, denn ihr ungeliebter Ehemann zog schon kurz nach der Hochzeit in den Krieg. Bei den täglichen Getreidetransporten zum Bahnhof lernt sie Danijar kennen, Frontheimkehrer, scheu und still und von den Menschen im Dorf gemieden. Als er eines Abends auf dem Heimweg ein Lied singt, entdeckt Dshamilja eine ganz andere Seite an ihm: Er singt von der Landschaft und vom Leben, und Dshamilja ist hingerissen.Als ihr Ehemann zurückkehrt, muss Dshamilja sich entscheiden - und sie entscheidet sich für Danijar, damit aber gegen ihre Familie, gegen ihre Heimat und gegen die Traditionen ...
Rezension:
»Sie gilt als eine der schönsten Liebesgeschichten der Weltliteratur, ist oft erschienen, aber selten so zauberhaft illustriert worden wie in der neuen Ausgabe des Insel Verlags.« Brigitte Woman 20160817
Tschingis Torekulowitsch Aitmatow wurde am 12. Dezember 1928 in Scheker im Talas-Tal, Kirgisistan geboren und starb am 10. Juni 2008 in Nürnberg. Sein Vater war Verwaltungsbeamter in Scheker, seine Mutter Nagima Chasijewna, eine gebürtige Tatarin, war Schauspielerin am örtlichen Theater. In seiner Kindheit zog er, wie damals die meisten Kirgisen, mit seiner Familie und den Tieren des Klans von Weide zu Weide. 1937 wurde sein Vater Torekul Aitmatow während der stalinistischen »Säuberungen« verhaftet und 1938 hingerichtet. Aitmatow begann sein Arbeitsleben mit 14 Jahren als Gehilfe des Sekretärs des Dorfsowjets. Darauf folgten Tätigkeiten als Steuereintreiber, Lagerarbeiter und Maschinistenassistent. Da Kirgisistan zu dieser Zeit zu einer Sowjetrepublik wurde, hatte Aitmatow die Gelegenheit, an der neu eingerichteten russischen Schule in Scheker zu lernen und sich für ein Studium zu qualifizieren. 1946 begann er mit dem Studium der Veterinärmedizin, zunächst an de r Technischen Hochschule im nahe gelegenen kasachischen Dschambul, und dann bis 1953 am Kirgisischen Landwirtschaftsinstitut in Frunse. Seine literarische Tätigkeit begann 1951 mit Übersetzungen kirgisischer Prosa ins Russische; er arbeitete jedoch noch bis zum Erscheinen seiner ersten Erzählung Dshamilja am Wissenschaftlichen Forschungsinstitut von Kirgisistan. 1956 begann er mit einem Studium am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau, wo er bis 1958 lebte. 1957 wurde er in den sowjetischen Schriftstellerverband aufgenommen. Danach arbeitet er acht Jahre für die Parteizeitung Prawda. Tschingis Aitmatow war letzter Botschafter der Sowjetunion in Brüssel und vertrat dann seine Republik diplomatisch bei der EU. Er starb 2008 an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Stefanie Harjes, 1967 in Bremen geboren, lebt und arbeitet seit über 25 Jahren als Illustratorin und Buchkünstlerin in ihrem Hamburger Atelier »Überm Wind«. Sie studierte in Hamburg und Prag, für die Insel-Bücherei illustrierte sie Dshamilja von Tschingis Aitmatow, zuletzt erschienen von ihr Der Traumwolf und Der Stein und das Meer. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet.
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