Inszenierte Konflikte, Inszenierter Konsens - Konflikt- und Einigkeitskommunikation in Printmedien und Organisationen
Verlag | Unrast |
Auflage | 2007 |
Seiten | 180 |
Format | 20,5 cm |
Gewicht | 326 g |
Reihe | Edition DISS Bd.16 |
ISBN-10 | 389771745X |
ISBN-13 | 9783897717459 |
Bestell-Nr | 89771745M |
Die Kapitalismuskritik der SPD im nordrheinwestfälischen Landtagswahlkampf des Jahres 2005 ist das Muster eines inszenierten Konfliktes. Mit den Heuschrecken eroberte die SPD die Agendamacht und bestimmte die Themen. Es hat ihr bekanntlich nicht genutzt. Mit dem Ende des Wahlkampfes verschwand auch die Kapitalismuskritik aus den Medien bis auf die Heuschrecken , die sich als ironische Bezeichnung für internationale Finanzinvestoren gehalten haben, denen die Staaten keine Spielregeln verordnen wollen oder können.
Die wirklichen Umwälzungen der Gesellschaft hingegen kommen gar nicht als solche zu Bewusstsein, weil sie von wirksamen Konsensfiktionen flankiert und gepolstert werden: Gegen verantwortliche Schulen, autonome Universitäten, aktivierte Sozialhilfeempfänger geht keiner auf die Barrikaden. Autonomie, Aktivität und Verantwortung sind einwandsresistente Werte und Worte.
Wie Konsens und Konflikt zu beweglichen Ressourcen machtstrategischer Inszenierungen in der Öffentlichkeit und in Organisationen werden, untersuchen die Beiträge dieses Bandes.