In Arnold Stadlers Roman »Irgendwo. Aber am Meer« reist ein Schriftsteller zu einer Kulturveranstaltung in den Westerwald, wo er an einem »Talk« teilnehmen soll. Aber der »Event« wird zum Fiasko. Befragt, was sein Beitrag zur Energiewende sei, wie er zu Greta Thunberg und den im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingen stehe, verstrickt er sich in einen hilflosen Antwortversuch. »Das ist ja das reinste weiße Altmännergeschwätz!«, schallt es aus dem Publikum.
Erholungsbedürftig bricht der »Experte im Nichtwissen«, dem die Gegenwart fremd geworden ist, zu einem Sehnsuchtsort seines Lebens auf: ein Haus mit Blick auf die griechische Insel Ithaka. Es wird eine tragikomische Reise durch Erinnerungen, Geschichten und Gedanken, eine Suche nach unserem Platz in der Welt: dem Ort, an dem wir - trotz allem! - glücklich sein können. Irgendwo. Aber am Meer.
Rezension:
[...] immer wieder eine sprachliche Wohltat. Christoph Schröder Deutschlandfunk 20230501
Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren. Er studierte katholische Theologie in München, Rom und Freiburg, anschließend Literaturwissenschaft in Freiburg, Bonn und Köln. Er lebt und schreibt in Berlin, in Sallahn unweit der Elbe und in Rast über Meßkirch. Arnold Stadler erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter der Georg-Büchner-Preis. Zuletzt erschienen die Romane »Rauschzeit« und »Am siebten Tag flog ich zurück« sowie der Künstleressay »Mein Leben mit Mark«.
Literaturpreise:
- 1989 Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung für »Ich war einmal«
- 1994 Hermann-Hesse-Preis - Förderpreis für »Feuerland«
- 1995 Nicolas-Born-Preis für Lyrik der Hubert-Burda-Stiftung
- 1996 Thaddäus-Troll-Preis
- 1996 Kulturpreis "Der Feldweg" von der Museumsgesellschaft Wald
- 1997 Märkisches Stipendium für Literatur
- 1998 Marie-Luise-Kaschnitz-Preis
- 1998/1999 Stadtschreiber von Bergen-Enkheim
- 1999 Alemannischer Literaturpreis
- 1999 Georg-Büchner-Preis, für seine autobiographisch gefärbten Romane
- 2002 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2004 Stefan-Andres-Preis
- 2004/2005 Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg
- 2006 Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin (FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, Seminar für Katholische Theologie
- 2009 Kleist-Preis
- 2010 Johann-Peter-Hebel-Preis, der besonders Stadlers autobiographisch geprägte Trilogie »Feuerland«, »Ich war einmal« und »Mein Hund meine Sau mein Leben« würdigt
- 2014 Bodensee-Literaturpreis
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