Siegfried Lenz beschreibt sein Hamburg und dessen Bewohner: Und nur er versteht es, die kleinen Schwächen und sympathischen Eigenarten der Leute von Hamburg so treffend, so feinfühlig zu skizzieren. Klaus Fußmanns Aquarelle stützen die philosophische Stimmung und machen das Buch zu einem sinnlichen Erlebnis. Eine nachdenkliche Musterung von Menschen, die das Bild Hamburgs prägen - mit einem Vorwort von Helmut Schmidt: "Siggi Lenz versucht die Eigenart der Menschen, die er in diesem Buch penibel beschreibt, und ihr manchmal durchaus sehr hamburgisch anmutendes Gehabe mit Hilfe eines Blicks durch den Schliff eines Rumglases zu entdecken. Dieses Rumglas erweist sich als wunderbares Instrument, um hinter der Fassade der Menschen ihre Persönlichkeit und Eigenheiten zu beobachten - und zu verstehen." (Aus dem Vorwort von Helmut Schmidt)
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, gestorben 2014 in Hamburg, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seit seinem Debütroman Es waren Habichte in der Luft von 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Mit den masurischen Geschichten So zärtlich war Suleyken hatte er 1955 seinen ersten großen Erfolg, Sein Werk ist geprägt von der Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Problemen (z. B. Der Mann im Strom, 1957, oder Brot und Spiele, 1959) und mit dem Nationalsozialismus bzw. seiner Aufarbeitung. Zu Lenz' größtem Erfolg wurde der 1968 erschienene Roman Deutschstunde. Bis heute ist die Geschichte eines Polizisten, der im Nationalsozialismus das Malverbot seines Freundes überwacht, eine bestechende Entlarvung eines pervertierten Pflichtgefühls. Das Buch wurde verfilmt, avancierte zur Pflichtlektüre an Schulen und war international ein großer Erfolg. Der Deutschstunde folgten viele weitere große Romane (Das Vorbild, 1973, Heimatmuseum, 1978, Der Verlust, 1981, Exerzierplatz, 1985, Die Auflehnung, 1994, Landesbühne, 2009), welche Siegfried Lenz neben Schriftstellern wie Heinrich Böll, Günter Grass oder Martin Walser zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren machte. Sein zweiter Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016 und wurde ein großer Erfolg. Für seine Bücher wurde er mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, dem Gerhart-Hauptmann-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009. KLAUS FUSSMANN, geb. 1938, lebt seit langer Zeit in Norddeutschland. Die ihm eigene, unverwechselbare Art, Landschaften, Licht, Wasser und Luft, die Weiten der Ostseeregion zu gestalten, wurde über die Jahrzehnte zu seinem Markenzeichen.
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