Verlag | Paul Zsolnay Verlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 144 |
Format | 13,5 x 1,8 x 20,8 cm |
Gewicht | 239 g |
ISBN-10 | 3552073361 |
ISBN-13 | 9783552073364 |
Bestell-Nr | 55207336A |
Eva Vieznaviec würdigt die Frauen einer ganzen Generation - eingebettet in die Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Ryna ist auf dem Weg von Darmstadt in ihr belarussisches Heimatdorf. Dort ist im 101. Lebensjahr ihre Großmutter gestorben - "fast blind und dürr wie eine Bohnenstange, aber bei vollem Bewusstsein und Kräften". Bis zum Schuleintritt ist Ryna einst bei ihr aufgewachsen: Sie lauschte den Geschichten, in denen nichts verschwiegen wurde, sie sah zu, wie Kinder und Erwachsene von Verwünschungen befreit und Wunden weggezaubert wurden.
In ihrem Zwiegespräch mit der geliebten Großmutter lässt die heute in Warschau lebende Eva Vieznaviec das ganze 20. Jahrhundert mit all seinen Grausamkeiten vorbeiziehen und setzt der Überzeugung einer ganzen Generation von Frauen ein Denkmal, dass das Leben weitergehen wird, selbst auf verbrannter Erde.
Rezension:
"Eva Vieznaviec ist auf knapp 150 Seiten ein literarisches Meisterwerk über die im Westen weithin unbeachtete, unbekannte Geschichte ihres Landes im zwanzigsten Jahrhundert gelungen ... Erzählt wird mit poetischer Wucht und hintersinniger Ironie, in der sinnlichen und direkten Sprache der beiden Protagonistinnen." Sabine Berking, F.A.Z., 26.07.23
"Scharf und klar wie Wodka." Judith Leister, NZZ, 14.06.23
"Bildreich und eindringlich erzählt Eva Vieznaviec von ihrer geliebten Großmutter und zugleich erzählt sie uns ein Stück Alltagsgeschichte aus Osteuropa im 20. Jahrhundert ... Ein Roman wie ein Gespräch zwischen den Lebenden und den Toten, ein Buch voller Hoffnung, das ich sehr empfehlen kann." Terry Albrecht, WDR5 Bücher, 22.04.23
"Ein literarischer Donnerschlag ... Ein überwältigender Roman, eine Herausforderung, eine Menschenkunde, eine Geschichtsstunde, ein Psychogramm von Macht und Ohnmacht - ganz große, dringliche Literatur!" Bernd Melichar, Kleine Zeitu ng, 22.04.23
"Ein eindrucksvoller, 'magisch realistischer' Roman, eine Hommage an die Frauen von Belarus, die auch im Kampf gegen das Lukaschenko-Regime an vorderster Front stehen." Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, 1.4.23
"Roman der Stunde. Eva Vieznaviec schreibt, als würde sie Pflöcke in die Erde schlagen. Präzise und mit voller Kraft." Stefanie Panzenböck, Falter, 22.03.23
"Ein Roman, der einem das Herz erwärmt." Stephanie von Oppen, Deutschlandfunk, 15.03.23
"In klaren, fast harten Sätzen erzählt sie eine sehr dicht gesponnene, familiäre Gegengeschichte über fünf Generationen, die statt von der Politik von Menschen berichtet. ... Nicht zuletzt ist dieses Buch eine Hommage an die Frauen von Belarus, die ein Beispiel dafür sind, wie man weiterlebt, auch auf verbrannter Erde." Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk Büchermarkt, 10.03.23
"Eva Vieznaviec kann verzaubern, wie der Roman 'Was suchst du, Wolf?' eindrucksvoll zeigt." Judith Hoffma nn, Ö1 Mittagsjournal, 09.03.23
"Eva Vieznaviec gelingen unverwechselbare Sätze ... ein sprachliches Widerstandspotenzial auf, das einen beim Lesen durchströmt. ... Ein Erzähl-Kunstwerk, das von subtilen Verschiebungen der Erzählperspektive und einzigartigen Sätzen lebt. Es zeigt wieder einmal, dass es am ehesten noch der Kunst gelingen kann, vom unermesslichen Grauen zu sprechen, die Fakten zu zeigen, aber nicht in ihnen zu versinken. Dem Roman gelingt es, den Schrecken unvergesslich zu machen und zugleich zu transzendieren." Cornelius Hell, Ö1 ex libris, 05.03.23
"Trifft mit der Wucht eines Vorschlaghammers. ... Gewaltig und trotz aller Brutalität hochpoetisch. Vieznaviec gelingt es, diese Zeit der ungeheuerlichen Verwerfungen und Finsternis in kurzen Episoden, in einer prägnanten Sprache, angefüttert mit historischen Details, so lebendig werden zu lassen, dass dem Leser schwindelig wird bei einer derart komprimierten Zeitreise. ... Eine kraftvolle Huldigung der be larussischen Frauen, ihrer Stärke und emanzipierten Lebensgewandtheit." Ingo Petz, Standard Album, 25.02.23
"Die Lektüre entwickelt eine Wucht, die lange nachhallt." Roberta de Righi, Münchner Abendzeitung, 22.02.23